Solinger Straße steht vor dem Umbau
Zehn Monate sollen die Arbeiten, die im September beginnen, dauern und etwa 2,5 Millionen Euro kosten.
Langenfeld. Auf die Langenfelder wird in acht Monaten ein neuerlicher Engpass auf einer Hauptverkehrsader zukommen, diesmal auf der Solinger Straße. Für deren Umbau zwischen Rathaus-Kreuzung und Bahnunterführung Immigrath hat der städtische Bau- und Verkehrsausschuss jetzt grünes Licht gegeben. „Umgebaut wird halbseitig unter fließendem Verkehr“, kündigte Tiefbauamtschef Franz Frank an.
Eine Baustellenampel werde die Autos mal in die eine, mal in die andere Richtung durchlassen. Die Bauarbeiten sind für September 2017 bis Juli/August 2018 geplant. Sie sollen aber erst dann starten, wenn die derzeit in Richtung A 3 gesperrte A 542 wieder komplett freigegeben ist. Dies ist für Juni vorgesehen.
Die Neugestaltung der Solinger Straße — mit durchschnittlich 20.000 Kraftfahrzeugen am Tag einer der meistbefahrenen Verkehrswege in Langenfeld — wird seit mehr als einem Vierteljahrhundert diskutiert. Dem Grobentwurf des Aachener Ingenieurbüros SVK stimmten die Stadtpolitiker bereits im Juni 2011 zu. Die Zuschussbewilligung des Landes für die frühere B 229 und jetzige L 402 ließ jedoch bis vorigen November auf sich warten, deshalb lag das Vorhaben weitere fünf Jahre auf Eis. Das Ziel des Umbaus: mehr Platz und somit Sicherheit für Fußgänger und Radler, die sich auf den engen, für Radler freigegeben Wegen häufig in die Quere kommen. Außerdem soll die Solinger Straße insgesamt ansprechender gestaltet werden.
Neben gestrichelten Radfahrstreifen auf der Fahrbahn und zum Teil breiteren Gehwegen sieht der Entwurf unter anderem zwei zusätzliche Verkehrsinseln vor, in Höhe der Einmündung hinter der Sparkasse (An der Tente) und am Awo-Treff. Außerdem werden die Bushaltestellen durchgehend barrierefrei, überdacht und zum Teil mit Fahrrad-Parkbügeln ausgestattet. Eine neue Beleuchtung statt der bisherigen monotonen Hochkettenlampen rundet die Umgestaltung ab.
Von den veranschlagten Baukosten — insgesamt 2,5 Millionen Euro — trägt das Land knapp 900 000 Euro, die Stadt rund 370 000 Euro. Die Anwohner müssen sich mit etwa 1,2 Millionen Euro beteiligen. Wie viel auf die einzelnen Eigentümer zukommt, wird laut Frank ab Frühjahr auszurechnen sein. Im Mai werde die Stadt die Bürger in einer Saalveranstaltung über die genaue Planung informieren.
Für die Mehrheitsfraktion CDU nannte Ratsherr Andre Sersch zwei für sie wesentliche Anliegen: Der Kfz-Verkehr müsse nach der Umgestaltung reibungslos fließen und die Zahl der knapp 100 Längsparkplätze erhalten bleiben. Amtschef Frank sicherte beides zu. Zudem stellte er das Abbiegen aus der Tente auch nach links statt nur nach rechts in Aussicht.
Ausschussmitglied Yasar Palamir (Integrationsrat) wies darauf hin, dass bereits jetzt Bushaltestellen regelmäßig als Kurzparkplätze zweckentfremdet würden. Franz Frank sagte, zusätzliche Parkplätze in Haltestellen-Nähe könnten den Engpass an der Heißmangel eventuell entschärfen. Angesprochen wurden auch die Bushaltestellen, die im östlichen Teil des Planungsabschnitts, im Bereich Lessing-/Kurze Straße und Einmündung in Richtung Immigrather Platz, arg eng beieinander zu liegen scheinen. Hierzu sagte Frank: „Das jeweilige Einzugsgebiet liegt überwiegend in entgegengesetzter Richtung. Deshalb ist die Nähe kein Problem.“
Der Planungsbeschluss mit dem Auftrag, die Ausschreibung auf den Weg zu bringen, fiel einstimmig bei Enthaltung der SPD. Deren Ratsherr Joachim Herzig forderte, mehr als vier Jahre nach der letzten Bürgerinfoveranstaltung zu den Umbauplänen müssten die Anwohner erst noch einmal gehört werden, ehe der Ausschuss beschließt. „Nach so langer Zeit wäre es nur fair, den Bürgern noch mal eine Chance zu geben, sich zu äußern“, sagte Herzig. Amtsleiter Frank entgegnete, deren Anregungen seien seit 2011/12 in den vorliegenden Entwurf eingeflossen. Änderungen im Detail seien auch nach der Bürger-Info im Mai noch möglich.
Bei den übrigen Fraktionen stieß Frank damit auf Zustimmung. So sagte Johannes Spieth von den Grünen: „Die Umgestaltung der Solinger Straße ist seit mindestens 25 Jahren im Gespräch. Hier müssen wir mal weiterkommen. Der Entwurf ist nicht das Ideal, aber er bedeutet eine Verschönerung.“