Sonne bringt Jugend in Fahrt

Unternehmen und Privatpersonen sollen Dächer für Solaranlagen zur Verfügung stellen. Der Reinerlös von etwa 30 000 Euro pro Jahr soll Jugendprojekten zugute kommen.

Langenfeld. Es sind Projekte wie „Löwenstark zum Job“, deren Fortbestehen gesichert werden soll. „Dabei werden Schüler bei ihrer Suche nach einer geeigneten Ausbildung unterstützt“, erläutert Theo Besgen vom Lions Club. Der Club hat das Projekt 2007 ins Leben gerufen. Seitdem haben viele Abgänger der Käthe-Kollwitz-Schule eine Ausbildung gefunden. „Wenn wir mehr Mittel zur Verfügung hätten, könnten wir das Projekt auf mehrere Schulen ausweiten“, sagt Besgen. Und dieser Wunsch könnte sich bald erfüllen.

Die Idee: Unternehmen und Privatpersonen sollen ihre Dachflächen für die Anbringung von Photovoltaikanlagen zur Verfügung stellen. Dafür erhalten sie eine geringe Aufwandsentschädigung. Der aus der Sonne gewonnene Strom wird ins Stromnetz eingespeist — so weit, so gut.

„Das Besondere in Langenfeld ist aber, dass der Reinerlös in Höhe von geschätzten 30 000 Euro pro Jahr in den kommenden 20 Jahren Langenfelder Projekten zugute kommen soll.

Die Idee hatte Bauingenieur André Trapp, der mit seinem Unternehmen „EnergieDesignCentrum“ an der Solinger Straße sitzt. Er fand Partner — wie die Stadt-Sparkasse Langenfeld, den Lions Club und die Stadt, die ihm bei der Umsetzung helfen sollen. Die Sparkasse hilft bei der Finanzierung: Auf etwa 1,5 Millionen Euro schätzt Trapp die Investitionssumme, um die Anlagen auf die Dächer zu bringen. „Das ist bei weitem nicht der Marktpreis. Uns sind Händler entgegengekommen, als sie von dem Projekt hörten“, sagt Trapp.

Aus den eigenen Reihen haben sich bereits die ersten Unternehmer gefunden, die ihre Dachflächen zur Verfügung stellen: Die Firma Beoplast und Kisten Jansen.

„Wir haben bereits einen Teil unserer Dächer mit Solarzellen versehen und gute Erfahrungen gemacht“, sagt Theo Besgen, Geschäftsführer von Beoplast mit Sitz an der Industriestraße. Zusammen mit dem Firmendach von Kisten Jansen komme bereits eine Fläche von 4500 Quadratmetern für die Solarnutzung zusammen.

Damit die Rechnung aufgeht, müssen insgesamt 20 000 Quadratmeter — zwei große Fußballfelder — zur Verfügung gestellt werden. Jedes Dach muss mindestens eine Fläche von 500 Quadratmetern haben.

„Wir sind da sehr optimistisch“, sagt Trapp. Vorab sei die Bereitschaft von Unternehmern abgefragt worden. Das Ergebnis: eine Liste mit 28 Namen, die generelles Interesse gezeigt haben. In den kommenden vier Wochen kann bereits mit dem Bau der ersten Anlage begonnen werden. Unternehmer und Privatpersonen, die ihr Dach zur Verfügung stellen wollen, können sich an die neue Betreibergesellschaft „Charity Langenfeld“ wenden.

www.charitylangenfeld.de