Sportler streiten sich mit Anwohnern um Parkplätze
Verein würde vor dem Parkplatz an der Sporthalle am Mutter-Theresa-Weg gerne Schranke aufstellen lassen.
Auf dem Schild am Turnhallen-Parkplatz am Mutter-Teresa-Weg in Berghausen ist zu lesen „Parkplatz nur für Hallenbenutzer und Lehrpersonal“. Wolfgang Wollenberg ärgert sich: „Trotzdem wird der Parkplatz dauernd von Autofahrern belegt, die weder das eine noch das andere sind, sondern schlichtweg Anwohner.“ Der Vorsitzende des SSV Berghausen hat daher im Rathaus eine Schranke angeregt — bislang vergeblich.
„Hier sind Anwohner und Hallennutzer schon wiederholt aneinandergeraten“, sagt auch der zweite Vorsitzende, Walter Broich. Diejenigen, die das Schild missachteten, zögen sich gern auf den Standpunkt zurück: „Dies ist ein öffentlicher Parkplatz, also auch für mich.“ Für die Sportler, darunter Gästeteams und Übungsleiter mit mitunter reichlich Gepäck, bedeute dies oft Parkplatzsuche in den umliegenden Straßen. „Wenn sie dann einen Parkplatz am Straßenrand gefunden haben, ist es auch schon vorgekommen, dass wiederum Anwohner sagen: Der Stellplatz ist meiner! Dabei sind die mit Sicherheit öffentlich“, berichtet er.
Für Carsten Lüdorf vom städtischen Referat Schule und Sport ist der Parkplatz-Mangel kein spezifisches Berghausen-Problem: „Das haben sie fast überall dort, wo die Bevölkerung wächst oder aus Kindern Leute werden und die Zahl der Autos pro Haushalt steigt.“
Für Berghausen gilt dies in besonderem Maße, was der SSV auch positiv merkt: 626 Mitglieder hat er inzwischen, 28 mehr als 2014. Eine Lösung des Parkplatz-Problems indes ist schwieriger als anderswo. „Am Standort Fröbelstraße stellen wir den Hallennutzern ab 17 Uhr den Schulhof zur Verfügung, am Gymnasium öffnen wir die Schranke des Lehrerparkplatzes. Solch eine Maßnahme ist in Berghausen leider nicht möglich“, sagt Lüdorf. Eine Schranke hält er am Mutter-Teresa-Weg für wenig praktikabel: „Dafür ist der Parkplatz mit weniger als 20 Stellplätzen zu klein und der Nutzerkreis zu groß. Ein Schrankensystem würde viel Aufwand bedeuten, aber wenig bringen.“
Während der SSV und die Paulus-Grundschule beim Thema Parkplatz einer Meinung sind, sieht das bei der Turnhalle anders aus: So wünschen sich die Tischtennis-Spieler des Vereins eine Verdunkelungsfolie für die Fensterfront. „Von Frühjahr bis Herbst blendet die Sonne ab dem Nachmittag“, erklärt der Abteilungsvorsitzende Heinz Beesch. „Da können Sie die Tische ausrichten, wie Sie wollen — einen Spieler trifft es immer.“
Die Schule will es dagegen möglichst hell haben — und hat die Stadt auf ihrer Seite: „Bei einer Tönung der Fenster müsste von morgens bis abends das Licht eingeschaltet sein, was unseren Energiesparzielen zuwiderliefe“, sagt Lüdorf. Eine Nachrüstung mit Jalousien hält er angesichts dringlicherer Investitionen in die Infrastruktur der Sportstadt ebenfalls für kaum durchsetzbar.