St. Josef Krankenhaus: Operation Sanierung misslungen

Jeden Monat ein Defizit im sechsstelligen Bereich: Das konnte auf Dauer wohl nicht gut gehen. Dem Kplus-Verbund jetzt die Schuld zu geben, wäre viel zu kurzsichtig. Der katholische Träger hat erst vor 13 Jahren das Krankenhaus übernommen und nach Lösungen gesucht.

Schließlich sollte die Konzentration auf die Altersmedizin, Geriatrie genannt, die Zukunft sichern. Diese Operation ist misslungen. Und jetzt ist der Patient fast tot. Allerdings liegt das vor allem daran, dass auf Landesebene seit Jahren eine Entscheidung aussteht. Dem Kplus-Verbund ging finanziell die Luft aus.

Für die Monheimer wäre die Schließung ihres Krankenhauses eine bittere Pille. Künftig ist dann der Notfall nicht in fünf Minuten im Operationssaal. Langenfeld oder Benrath müssen angefahren werden. Oder entschließt sich die Politik tatsächlich, das Krankenhaus in städtische Trägerschaft zu übernehmen? Das wäre ein Bekenntnis, aber nur dann zu verantworten, wenn das jährliche Defizit nicht ein Fass ohne Boden wird. Doch grundsätzlich muss die Frage erlaubt ein: Monheim leistet sich ein Schwimmbad mit einem jährlichen Defizit von 1,5 Millionen Euro — aber kein Krankenhaus?