Stadt-Sparkasse will so lange wiemöglich Negativ-Zinsen vermeiden
Die Bilanzsumme des Instituts ist leicht gesunken.
Die extreme Niedrigzinsphase, gestiegene gesetzliche Anforderungen an die Dokumentation von Bankgeschäften und die verschärften Eigenkapitalanforderungen machen der Stadt-Sparkasse Langenfeld zu schaffen. Die wichtigsten Kennziffern sind im vergangenen Jahr leicht gesunken: die Bilanzsumme um 1,2 Prozent (jetzt 1,34 Milliarden Euro), das Geschäftsvolumen um 1,3 Prozent (1,38 Mrd.), das Kreditvolumen um 1,4 Prozent (1,05 Mrd.) und die Kundeneinlagen um 0,3 Prozent (1,09 Mrd. Euro). Dies teilte das Kreditinstitut gestern mit. Vorstandschef Dirk Abel sprach von einer „Konsolidierung nach Jahren des Wachstums“. Angesichts des „schwierigen Umfelds“ sei man dennoch „zufrieden“.
Mehr Wertpapiere Bei Zinsen nahe am Nullpunkt wird auch in Langenfeld weniger gespart. Um drei Millionen Euro verringerte sich laut Vorstandsmitglied Stefan Noack das Sparvolumen, im Gegenzug legten Wertpapiere um fünf Millionen Euro zu. Noack schloss Negativzinsen nicht gänzlich aus, versicherte aber: „Solange es geht“ werde die Sparkasse Langenfeld einen solchen Schritt vermeiden.
Mehr Bürokratie Um Anleger besser zu schützen, hat der Gesetzgeber die Dokumentationspflicht bei Bankgeschäften verschärft. „Derlei regulatorische Vorschriften treiben unsere Personalkosten“, so Noack. Kleinere Institute wie die Sparkasse Langenfeld litten unter den Vorgaben besonders. Zum Jahresende waren in der Zentrale und den vier Filialen 229 Mitarbeiter beschäftigt.
Mehr Eigenkapital Erleichtert zeigte sich Abel darüber, dass die Stadt nicht, wie als Option für 2013/14 vorgesehen, bis zu drei Millionen Euro vom Sparkassen-Gewinn abgeschöpft hat. Grund: Das Geldinstitut muss seine Eigenkapitaldecke aufgrund internationaler Vorschriften erheblich stärken. Noch bis 2019 wird die Sparkasse um 50 Millionen auf dann 140 Mllionen Euro zugelegt haben müssen.
Gebührenerhöhung verschmerzt Nach der Erhöhung der Kontoführungsgebühren um bis zu 150 Prozent sind der Sparkasse nach eigenen Angaben 60 von 30 000 Kunden abgesprungen — weniger, als manch einer erwartet hätte. „Wir hatten schon Diskussionen mit etlichen Kunden“, räumt Noack ein. Beim Verweis auf die Gründe — vor allem die Kosten für das Filialnetz und Geldautomaten — seien er und seine Kollegen aber oft auf Akzeptanz gestoßen.