Stadt sperrt den Schauplatz: Knebels Auftritt ist in Gefahr
Ob die ausverkaufte Veranstaltung des Comedians stattfindet, ist unklar. Auch Turnhallen sind gesperrt, Unterricht fällt aus.
Langenfeld. Die größte Kulturstätte dicht, Sporthallen geschlossen, in den Schulen fällt Unterricht aus: Nachdem Langenfeld im kreisweiten Vergleich bislang eher glimpflich davongekommen ist, hat die Stadtverwaltung gestern drastische Maßnahmen ergriffen und nahezu alle Flachdachbauten gesperrt.
„Die Schneelast auf den Gebäuden ist nicht bedrohlich, aber der angekündigte Regen macht uns Sorgen. Auf den Dächern sind die Abflüsse zugefroren, das Wasser kann nicht ablaufen. Der tauende Schnee würde sich vollsaugen“, sagt Wolfgang Hellekes vom Gebäudemanagement der Stadt. Dessen Mitarbeiter waren gestern in der ganzen Stadt im Einsatz, um Dächer zu überprüfen. Auch eine Sperrung der Stadtbibliothek war zeitweise im Gespräch.
Zurzeit sind nur drei Sporthallen geöffnet: die Halle am Zehntenweg, an der Fröbelstraße und die des Schulzentrums. Diese Hallen haben entweder Schrägdächer oder liegen im Keller. Mehrere Dächer von Kindergärten und von der Mensa am Zehntenweg seien bereits am Wochenende geräumt worden.
Auch der Schauplatz ist von der Schließung betroffen. Mitarbeiterin Katja Früh musste gestern von zu Hause aus arbeiten. Sie hofft jetzt, dass der Betrieb am Mittwoch wieder weitergehen kann. „Dann soll hier Herbert Knebel auf der Bühne stehen — und zwar vor ausverkauften Rängen.“ Wolfgang Hellekes von der Stadt ist optimistisch: „Wenn die Dachdecker bis dahin die Einläufe frei bekommen, kann der Schauplatz aufmachen.“ Katja Früh sagt lachend: „Sonst muss er auf dem Vorplatz auftreten — mit Glühwein.“
Auch an den Schulen lief es gestern nicht nach Plan. Im Konrad-Adenauer-Gymnasium fiel der Unterricht aus. Nur Oberstufenklausuren wurden geschrieben. Das für gestern und heute Abend geplante Weihnachtskonzert des Gymnasiums in der Stadthalle entfällt. Es wird am 24. und 25. Januar nachgeholt. Unterricht soll heute wieder ganz normal stattfinden. Die Bettine-von-Arnim-Gesamtschule hat ihren Schülern gestern wegen der schwierigen Straßenverhälnisse früher frei gegeben.
An der Kopernikus-Realschule fand dagegen regulär Unterricht statt. Da aber auch dort die Sporthalle gesperrt ist, war Erfindungsgeist gefragt. „Die Nachmittagsstunden wurden frei gegeben. In den anderen Sportstunden wurde entweder Theorie gelehrt, oder die Sportlehrer unterrichteten stattdessen ihr Zweitfach, zum Beispiel Mathematik“, sagt Christiane Galdiks.
Auf den Straßen geriet der Verkehr gestern erneut ins Stocken. Die Stadt räumt weiterhin bevorzugt Hauptstraßen, ist mittlerweile aber auch auf Landesstraßen unterwegs, wie etwa dem Winkelsweg (L 353) und der Schneiderstraße (L 403). „Wir wollen dadurch sicherstellen, dass die Hauptachsen frei sind“, sagt Gerhard Lindner vom Betriebshof.