Stadthalle wird Disko-Tempel

L-Town-Beatz: Gestylt und gut drauf: 600 jugendliche Gäste tanzen bis zum Morgengrauen.

Langenfeld. Die Stadthalle liegt im Nebel. Blitze und Strahlenfächer zucken durch das zur Tanzfläche umgestaltete Foyer. Eine ausgelassene Partymenge wiegt sich in House-, Elektro- und Hip-Hop-Wellen. In luftiger Kleidung, geschminkt und mit gestylten Haaren tanzen Schüler und Azubis durch die Langenfelder Mainacht.

Die 15. Ausgabe der L-Town-Beatz in der Stadthalle hat Organisator Aljoscha Höhn kleiner gestaltet als die Vorgängerrunden. Waren beim letzten Mal noch 1000 Feierlustige im großen Saal, so gibt es diesmal nur 600 Karten. "Es soll gemütlicher sein und näher zusammen. Ich will Niveau bieten - auch wenn die Party ab 16 ist", erklärt der Student. Freunde würde ihm raten, das Mindestalter anzuheben, aber der 24-Jährige hat Verständnis für die jüngeren Gäste: "Die wollen doch auch mal feiern." So reicht die Altersspanne laut Aljoscha Höhn bis 23 Jahre.

Für gute Tanzstimmung ist DJAG zuständig. "Der hat früher immer das Warm-Up gemacht", so Höhn. "Jetzt spielt er den ganzen Abend durch." Der Langenfelder Discjockey hat übrigens schon im Vorprogramm der bekannten Techno-Band "Scooter" aufgelegt.

Mit sechs Freunden ist Besucher Florian (19) aus Langenfeld zum wiederholten Mal dabei: "Es ist super, man kennt viele Leute und ist unter sich. Bis jetzt hat es sich jedes Mal gesteigert", freut sich der Auszubildende.

Das Besondere sind immer wieder die Special Acts, die besonderen Künstler, die Aljoscha Höhn für seine Gäste engagiert. Vor zwei Jahren war das der internationale Hip-Hop-Produzent und Rapper Fatman Scoop. Bei der Jubiläumsparty an diesem Wochenende ist der Saxophonist Chris Sax der Überraschungsgast des Abends.

Zunächst spielt der Kölner abseits der tanzenden Menge im großen Saal. Dass die farbigen Saxophonklänge nicht vom Band kommen, sehen die Gäste kurz darauf, wenn der Künstler auf seinem Podest an der Tanzfläche weiter zu treibenden Rhythmen improvisiert. Der Saxophonist spielt die Lieder an, DJ AG steigt ein. Live-Klänge und Plattenaufnahmen verschmelzen - das kommt bei den Tanzenden gut an.

Der Besuch auf der knallvollen Party ist für die Maßstäbe Jugendlicher durchaus teuer. An der Abendkasse kostet der Eintritt neun Euro: "Schön wäre, wenn es vielleicht ein Getränk inklusiv gäbe", wünscht sich Schüler Oliver Herrmann (17). Wer mit 15 Euro angereist sei, könne sich bei Getränkepreisen ab zwei Euro nicht viel leisten. Gefallen hat es dem Schlebuscher aber schon: "Ich werde wiederkommen", verspricht er.

Wie bei den vorherigen L-Town-Beatz-Veranstaltungen schon eingeübt, dürfen die unter-18-jährigen Besucher - erkennbar an farbigen Armbändern - bis 2 Uhr morgens mitfeiern. Danach tanzen die älteren Gäste noch fröhlich bis um halb vier in der Frühe weiter.