„Stadtschlüssel“-Projekt verzögert sich
Die Karte zum bargeldlosen Parken und Einkaufen kommt bis zu zwölf Wochen später.
Langenfeld. Die Einführung des so genannten Stadtschlüssels im Rahmen von „Future City“ verzögert sich noch einmal um zehn bis zwölf Wochen. Das teilte die Stadt gestern in einer Pressekonferenz mit. „Wir haben uns für ein standardisiertes, digitales System entschieden, das auch in den nächsten Jahrzehnten einfacher an die globalen Entwicklungen auf diesem Gebiet anzupassen ist“, erläutert Citymanager Jan Christoph Zimmermann. Deshalb nehme man die Verzögerung jetzt in Kauf.
Partner für diese Anpassung ist die Firma Scheidt & Bachmann, die jetzt die Anlagen in den von der Stadtentwicklungsgesellschaft betriebenen Parkhäusern in Langenfeld umrüsten wird. „Nach zähem Ringen“, so ergänzt Bürgermeister Frank Schneider, „konnten wir Scheidt & Bachmann davon überzeugen, dass ein standardisiertes System langfristig Sinn ergibt.“ Für die Stadt bietet ein gängiges System darüber hinaus den Vorteil, dass sie notwendige Bestandteile dort einkaufen kann, wo es günstig ist. „Wir sparen dadurch 25 000 Euro“, so Schneider. Darüber hinaus seien die Anwendungsmöglichkeiten flexibler zu nutzen.
Citymanager Zimmermann rechnet damit, dass der „Stadtschlüssel“ im Sommer an den Start gehen kann. „Dann können Langenfelder kontakt- und bargeldlos parken und Punkte beim Einkauf sammeln.“ Insgesamt 30 Einzelhändler haben bereits ihre Teilnahme zugesagt. „Mit so vielen haben wir gar nicht gerechnet“, kommentiert der Citymanager. Offenbar setze sich die Erkenntnis durch, dass ohne Digitalisierung kein erfolgreicher Handel zu betreiben ist.
Langenfeld gilt in seinen Bemühungen, die Stadt zukunftsfähig zu machen, als gutes Beispiel. Das hat Ministerpräsidentin Hannelore Kraft beim Jahresempfang des nordrhein-westfälischen Handelsverbands mehrfach betont. Und dafür wird die Stadt auch gefördert. Insgesamt 200 000 Euro bekommt sie für die Jahre 2017 bis 2019 aus dem Landesprogramm „Digitalen und stationären Einzelhandel zusammendenken“. „Wir wollen unserem guten Ruf als Einkaufstadt auch in zehn Jahren noch gerecht werden“, begründet Zimmermann das Engagement. Mit Unterstützung des Entwicklers Rehme wird in den nächsten Monaten in Langenfeld auch eine so genannte „White Box“ entstehen — ein Raum, der vermutlich im Marktkarree angesiedelt sein wird. „Dort können Händler die verschiedenen Modelle digitalen Verkaufs und moderner Ladeneinrichtung kennenlernen und testen“, erläutert Rehme. „Denn wir wollen unseren Händlern die Möglichkeit geben, all diese Dinge kennenzulernen — auch denjenigen, denen es schwerfällt, sich damit auseinanderzusetzen.“
Eine digitale Plattform soll künftig sämtliche Angebote in der Stadt vereinen und zugänglich machen. „Dafür sind die Stadtwerke unsere Partner“, sagt Schneider. „So, wie sie für das Kanalsystem der Stadt zuständig sind.“ Eine halbe Stelle wird dort mit einem Digitalisierungsmanager besetzt — über die Förderung. „Auch darüber hinaus wird uns das Thema beschäftigen“ so Bürgermeister Schneider.