Stadtsportbund: Der Club der 20 000
Seit 50 Jahren ist er das Bindeglied zwischen Vereinen und Politik. Gestern wurde in der SGL-Residenz kräftig gefeiert.
Langenfeld. Jeder Dritte in Langenfeld treibt Sport. Es gibt 60 Sportvereine, 20 000 Mitglieder, darunter 7000 Kinder und Jugendliche: eine Stadt auf dem richtigen Weg. Unter anderem ist „diese größte Bürgerbewegung“ dem Stadtsportverband mit Karl-Heinz Bruser an der Spitze zu verdanken. Der Verband feierte gestern in der SGL-Residenz an der Industriestraße unter großer Beteiligung seinen 50. Geburtstag. Nun ja, vielleicht ist es auch erst der 49ste. So ganz eindeutig ist das wohl mit dem Gründungsdatum nicht mehr nachzuvollziehen. Da der Rheinländer aber gerne feiert, wie alle Laudatoren sich einig waren, sei es kein Problem, die Feier einfach ins nächste Jahr hinüber zu ziehen.
Der Stadtsportverband Langenfeld hat als Bindeglied zwischen Vereinen und Politik viel erreicht. Man denke nur an den Sport in den offenen Ganztagsschulen, an Sport- und Schwimmfeste für Schüler, an Trainings fürs Sportabzeichen und dessen Abnahme, an die Integration von Flüchtlingen durch den Sport und zuletzt an das funktionierende Miteinander beim Verzicht auf manche Turnhalle, die vorübergehend zur Heimat für Flüchtlinge wurde. In diesem Zusammenhang versprach Bürgermeister Frank Schneider, dass spätestens im Frühjahr die Halle Hinter den Gärten wieder genutzt werden kann. Sie wird derzeit saniert.
Wie sehr die Erwartungen an die Sportvereine und Organisatoren wachsen, machte Reinhard Ulbrich vom Landessportbund klar: „Wir bieten Sport für Kleinkinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren an, wir sind im Spitzen- und Breitensport aktiv, wir sorgen für Integration, Migration und Sozialisation. Wir kämpfen gegen Adipositas und sorgen für Gesundheitsförderung. Der Sport entlastet die Krankenkassen. Er ist ein beachtlicher Wirtschaftsfaktor. Wenn der organisierte Sport in den Kommunen nicht bärenstark ist, läuft nix“, sagte Ulbrich.
Schon Ulbrichs Vorredner, Bruser, seit 23 Jahren Vorsitzender des Stadtsportverbandes, stellte fest, dass dieses Pensum ohne Ehrenamtliche nicht zu stemmen sei. „Ohne Sie alle wären wir heute nicht hier“, richtete Bruser das Wort an Trainer, Vereinsvorsitzende und andere, die für den Sport ohne Geld arbeiten. 14 Stunden wöchentlich sind es im Schnitt, die die Ehrenamtlichen leisten. Zwei Ehrennadeln in Silber für ihr Engagement erhielten deshalb gestern Morgen Magarete Maike, die sich seit Jahren um den Behindertensport bemüht, und Walter Broich, zweiter Vorsitzender des SSV (Sportverein) Berghausen. Klar wurde auch, dass Sportvereine, die hier jammern, dies auf hohem Niveau tun. Eine gut betuchte Gemeinde wie Langenfeld lässt ihre Sportvereine nicht im Regen stehen, machte Bürgermeister Frank Schneider klar.
Während es in ganz NRW einen Investitionsstau bei Sportstätten in Höhe von zwei Milliarden Euro gibt, sind die Sporthallen in Langenfeld in einem guten Zustand. „Der Sport ist uns sehr wichtig und findet hier verlässliche Rahmenbedingungen vor“, so der Bürgermeister. Dem widersprachen die Anwesenden dann nicht.