Susi Rudolph: Feste Größe für Monheims Sport
SGM-Urgestein Susi Rudolph wird am heutigen Mittwoch 80 Jahre alt.
Monheim. Auf ihrer Klingel steht Susi Gertrud Rudolph. „Eigentlich heiße ich Gertrud, aber mein Mann hat mich immer Susi genannt“, sagt sie. Und unter diesem Namen ist die Witwe, die am Mittwoch 80 Jahre alt wird, in Monheim bekannt. Rudolph war die bisher einzige weibliche Vorsitzende der SG Monheim, gründete in ihrer Amtszeit von 1986 bis 1996 die Seniorenabteilung und rief den ersten sonntäglichen Lauftreff Nordrhein-Westfalens ins Leben.
„Wir laufen auch heute noch durch den Knipprather Wald“, sagt Rudolph, die für die Sportkameraden am Sonntag „ein Fässchen“ aufmachen will. Heute wird aber erst einmal mit der Familie und ihrem Lebensgefährten gefeiert. „Eine meiner drei Töchter kommt sogar aus Mallorca hierher. Sie lebt dort“, sagt die 80-Jährige, für die Distanzen kein Problem sind. Australien, Namibia, die USA und Fidschi Inseln — Susi Rudolph ist in ihrem Leben viel gereist. „Im Sommer geht es zu den Lofoten“, sagt sie. „Meine Neugierde ist ungebrochen.“
Doch nicht jede Reise unternahm die 1932 rund 50 Kilometer von Prag geborene Monheimerin freiwillig. „1945 wurde ich mit meiner Mutter und meinen zwei Schwestern vertrieben“, erzählt sie. „Wir flüchteten zu Fuß ins Elbsandsteingebirge, wo wir drei Wochen unter einem Felsvorsprung lebten und hungerten.“
Über Magdeburg und Braunschweig kam Rudolph in den 1950er-Jahren nach Hitdorf — zusammen mit ihrem Mann Klaus. 1960 bauten die beiden in Monheim ein Haus. Zwölf Jahre später trat Susi Rudolph, die seit ihrer Kindheit Sportlehrerin werden wollte, der SG bei — und nur vier Jahre später war sie bereits zweite Vorsitzende. „Ich war schon immer das Hänschen vorn im Stall“ sagt sie. „Ich konnte es noch nie haben, wenn nix weitergeht.“
Mehr als ein Drittel ihres Lebens hat sie der SG gewidmet. Zudem war Rudolph zweite Vorsitzende des Stadtsportverbands und der Olympischen Gesellschaft des Kreises Mettmann. Im Tennisclub Blau-Weiß schlägt sie auch mit 80 Jahren noch Bälle. „Körperlich bin ich fit“, sagt sie. „Ich hoffe, der Kopf bleibt es auch.“