Tradition: Zähes Federvieh gebändigt

Bernd Libertus ist neuer König der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft. Mit dem 207. Schuss holte er den Vogel runter.

Monheim. „Wir wollen mit unserer Teilnahme den Monheimer Sebastianern unseren Zusammenhalt und die Freundschaft untereinander unter Beweis stellen“, so der einhellige Tenor der 35 teilnehmenden örtlichen Vereine, die beim Schießwettbewerb am Wochenende ihre Treffsicherheit mit Bravour unter Beweis stellten und mit viel Beifall belohnt wurden.

Der Samstag endete bis weit nach Mitternacht mit einem geselligen „Fest der Vereine“, bei dem sich Brudermeister Holger Klenner herzlich bei den Vereinen für ihre Teilnahme bedankte. Zum viertägigen Schützenfest gehörten natürlich auch das traditionelle Königsfrühstück, ein öffentlicher Frühschoppen auf dem Schützenplatz mit Sterneschießen und die Krönungsmesse in der Pfarrkirche St. Gereon, die Pfarrer Burkhard Hoffmann zelebrierte. Der obligatorische Krönungsball in der Festhalle Bormacher schloss sich an. Höhepunkt am Montag war ein Festzug durch die Altstadtstraßen, an dem sich zahlreiche benachbarte Bruderschaften und Schützenvereine beteiligten.

Bilanz von Schriftführer Heinz Dickerboom: „Unser Schützenfest fand wieder einmal ein reges Interesse der Bevölkerung. Das Wetter war gut. Insgesamt wurden 1400 Schüsse bei den Wettbewerben abgegeben und die gottlob ohne Zwischenfälle. Ein Wermutstropfen war besonders für unsere jungen Gäste das Fehlen der Kirmes. Wir konnten keine attraktiven Schaugeschäfte trotz vorhandener Verträge mehr gewinnen. Sie blieben ohne Begründung fern. Das ist sehr schade.“

Der 54-jährige Bernd Libertus ist neuer König der Monheimer St. Sebastianus-Schützenbruderschaft. Mit dem 207. Schuss holte er das „zähe Federvieh“ von der Stange. Er löst damit die vorjährige Majestät Heinz Dickerboom ab und übernimmt für ein Jahr die Regentschaft. Ihm zur Seite steht seine Königin Angelika. Bei den Jungschützen war der Vogel nicht ganz so widerstandsfähig. Mit dem 120. Schuss spaltete Marius Breuer den Rumpf und errang die Jungprinzenwürde.

Sehr lange warten mussten die Schülerschützen auf ihren neuen Regenten. Erst beim 834. Schuss war es soweit, dass Hanne Klenner als neue Schülerprinzessin feststand. Der 266. Schuss entschied bei der Schelmenturmkompanie über die Königswürde. Rolf Böelke errang sie und geht damit als erster Kaiser in die Annalen der Kompanie ein. Die Kleinsten schossen mit dem Lichtgewehr ihren Pagenprinzen aus. Hier konnte sich Raphael Libertus mit 49,8 Ringen durchsetzen. Wer war da wohl stolzer als das Königspaar, das seinem Filius zuerst gratulierte?

Zu Beginn des Königsschießens, das bei gutem Wetter auf dem Hochstand des Schützenhauses Am Werth unter reger Beteiligung befreundeter Bruderschaften aus Baumberg, Hitdorf und Rheindorf stattfand, gaben Präses Pfarrer Burkhard Hoffmann (Glaube), Oberkommissar Bernd Peters (Sitte) sowie Monheims Bürgermeister Daniel Zimmermann (Heimat) die Ehrenschüsse Ehrenschüsse ab.