TuSpo-Platz: Granulat muss weg
Nach jedem Spiel bildet das Kunststoffgranulat auf dem Sportplatz Klümpchen. Die verantwortliche Firma ist insolvent. Die Stadt muss einspringen.
Langenfeld. Nach jedem Fußballspiel bilden sich auf dem Platz der Turn- und Sportfreunde (TuSpo) Richrath am Schlangenberg Granulat-Klümpchen mit einem Durchmesser bis zu zwei Zentimetern. Konnte der Abrieb zuerst noch mit der Kehrmaschine entfernt werden, muss man die Knübbelchen inzwischen regelmäßig per Hand einsammeln. Ein unzumutbarer Zustand für den Verein, wie der Vorsitzende Rainer Broichgans findet. Deshalb ist er froh, dass die Stadt Langenfeld jetzt Abhilfe schafft.
Bastian Köchling, Sportbüro
2009 waren sowohl der Sportplatz in Richrath als auch die Anlage des Fußballvereins SSV Berghausen saniert worden. Die Firma Desso hatte damals die zuvor sandgestützten Kunstrasenplätze neu aufgebaut und zur Stabilisierung mit Quarzsand verfüllt, erläutert Patrick Sahm (Betriebshof). Den Abschluss bildete eine drei Zentimeter dicke Schicht aus dämpfendem Gummigranulat. Das verklumpt nun, weil Weichmacher austritt. „Dies ist das eigentliche Problem“, erläutert Patrick Sahm. „Und eigentlich dürfte es nicht passieren.“ Der Betriebshof hatte aus diesem Grund ein Gutachten erstellen lassen, das jetzt vorliegt.
Weil die ausführende Firma inzwischen insolvent sei, könne sie nicht mehr herangezogen werden, um diesen eklatanten Mangel zu beseitigen. Die Verwaltung habe vergeblich versucht, an das Unternehmen heranzukommen. „Die Stadt Langenfeld muss das Granulat nun auf eigene Kosten austauschen“, erklärt Bastian Köchling vom städtischen Sportbüro das Dilemma.
Und es soll relativ schnell gehen, damit der Sportbetrieb für die Vereine uneingeschränkt aufrecht erhalten bleibt. „Der Kämmerer ist ebenfalls informiert“, sagt Patrick Sahm. „Es gibt dringenden Handlungsbedarf.“ Sahm holt derzeit Angebote von Firmen ein, die das Granulat austauschen könnten. „Wir haben in dieser Woche mehrere Termine mit interessierten Unternehmen, um uns die Situation vor Ort anzusehen.“ Voraussichtlich werde das Abtragen der defekten Schicht und das Auftragen des neuen Granulats grob geschätzt rund 60 000 Euro kosten, vermutet Köchling. Damit seien jedoch nur die Arbeiten auf dem Sportplatz am Schlangenberg abgedeckt.
Zwar gebe es auch in Berghausen Probleme mit dem Granulat, doch die seien noch nicht so gravierend, dass man den Platz sofort sanieren müsse. Ob sich die Situation dort ähnlich entwickeln werde wie in Richrath, bliebe erst einmal abzuwarten, meint auch Betriebshofleiter Patrick Sahm.