Baumberger haben Geduld mit der Baustelle
Anwohner und Stadt begutachten den Fortschritt der Bauarbeiten
Monheim. Im Netto-Markt an der Hauptstraße kaufen gerade nur wenige Kunden ein. Rolf Götzinger, Inhaber der „Futterkrippe“, klagt über ausbleibende Kundschaft vor allem am Abend. Barbara Mädler, Inhaberin eines Friseursalons an der Hauptstraße, nimmt die Baustelle hingegen gelassen. „Meine Stammkunden kommen trotzdem“, sagt sie. Bei der Baustellenbegehung, zu der die Stadt alle zwei Wochen einlädt, will sie vor allem eines wissen: Wann kommt die Baustelle an ihrer heimischen Haustür nahe der St. Dionysius-Kirche vorbei? Bereichsleiter Andreas Apsel und Projektleiter Florian Sandner beruhigen. Dieser Bauabschnitt liegt noch in der Ferne.
Mitte Februar haben die Arbeiten an der Hauptstraße begonnen. Im ersten Abschnitt wurde die Einmündung Kreuzstraße umgebaut. Die ersten neuen Laternen mit integriertem W-Lan stehen schon. Jetzt klafft im Kreuzungsbereich Haupt-/Thomasstraße ein großes Loch. Dort zeigen schwarze, dünne Rohre Probebohrungen an. Darunter liegt, was Apsel gern als „Strickmuster“ bezeichnet — ein Sammelsurium vieler unterschiedlich dicker Rohre, durch die Strom, Gas, Wasser fließen, in denen Telefonleitungen gebündelt sind. Dort entsteht in etwa vier Metern Tiefe ein weiterer Schacht für die neuen Kanalrohre. Bis voraussichtlich Ende Februar 2017 sollen die Sanierungs- und Kanalarbeiten an der Hauptstraße dauern. Sie sind in mehrere Abschnitte aufgeteilt.
Nach Abschluss soll es bessere Bürgersteige geben, dekoriert mit Kübelpflanzen und neuen Laternen. Über den Kanälen wird eine neue Straßenoberfläche entstehen. 3,5 Millionen Euro lässt die Stadt sich das kosten, erläutert Sandner.
Ob die Straße nach einem Jahr Bauzeit und hohen Investitionen schöner sein wird? Rolf Götzinger von der Futterkrippe zuckt die Schultern. „Man weiß es nicht“, sagt er. Die Kassiererin an der Nettokasse wird deutlicher. „Die Straße wird nicht breiter. Vielleicht ist der Belag künftig besser. Aber wirklich schöner?“, fragt sie skeptisch.
Wer sich selbst ein Bild von der Baustelle machen möchte, kann die Hinweistafeln in den beiden Bankfilialen (Sparkasse und Raiffeisenbank) betrachten. Während der Bauzeit stellt die Sparkasse darüber hinaus ihre Parkplätze auch für Nicht-Kunden zur Verfügung.