TV-Krimi: Monheim kommt ins Fernsehen
2016 wurde in Monheim für „Die Füchsin“ gedreht. Der Film läuft heute, 20.15 Uhr, in der ARD.
Monheim. Es war an einem Frühlingstag im vorigen Jahr. Teile der Altstadt waren für Fußgänger und Durchgangsverkehr gesperrt. Schienen für Kamerafahrten waren verlegt: Holzbretter und Metallstangen auf dem Pflaster. Leute mit Kameras und Zettel liefen eilig umher, auch Schauspieler, Masken- und Kostümleute tummelten sich. So war das, als die ARD in Monheim an mehreren Tagen für den Spielfilm „Die Füchsin — Spur auf der Halde“ drehte. Vor allem an der Turm- und Grabenstraße filmte das Team. Aber auch im Haus und Garten an der Grabenstraße 44 wurde gedreht — das ist das Haus, in dem eigentlich Monheims beliebte Buchhändlerin Linda Rossbach lebt.
Wer als Monheimer heute, an Altweiber, 23. Februar, 20.15 Uhr in der ARD einschaltet, erkennt sicher in so manchen Szenen seine Heimatstadt wieder. Gedreht wurde aber auch in Düsseldorf und Köln. Im Film wird aus den Bildern dann das fiktive Ekenbach. Ein Ort, der dem Braunkohle-Tagebau weichen soll.
In der Geschichte geht es um die Ex-Stasi Spionin Anne Marie Fuchs und den arabisch-stämmigen Im- und Exporthändler Youssef El Kilali. Nachdem die beiden ihren ersten gemeinsamen Fall mit unorthodoxen Methoden erfolgreich gelöst haben, sieht sich Youssef als aufstrebender Sherlock Holmes: Youssef zieht einen neuen Fall für die junge Detektei „Fuchs & El Kilali“ an Land — sehr zum Erstaunen der völlig ahnungslosen Anne, die ihm zunächst jegliche Unterstützung verweigert. Es dauert nicht lange, bis Youssef bis zum Hals in Schwierigkeiten steckt. Seine erste Auftraggeberin findet er tot in ihrem Haus.
Maike Delbos, Produzentin
Er selbst wird zwischenzeitlich zum Hauptverdächtigen. Keine Frage, Anne muss ihm helfen, denn alleine wird Youssef weder den Fall lösen noch seinen Kopf aus der Schlinge ziehen können. Im Haus an der Monheimer Grabenstraße 44 — dem schmucken Altbau — soll die fiktive Astrid Altmann gelebt haben. Am Gartenzaun hängt ein Bild von ihr.
Kurzes graues Haar, nettes Lächeln. Darunter leuchten Kerzen — zum Gedenken. Denn Astrid Altmann ist tot; sie wurde vermutlich ermordet. Die Braunkohle-Gegnerin wollte ihr Zuhause nicht räumen und kämpfte um das fiktive Ekenbach. Irgendwann fährt dann eine alte Karre auf den Hof des Hauses an der Grabenstraße. Der Nissan-Minibus gehört Youssef El Kilali, gespielt von Karim Cherif. („Der Staatsanwalt“, „Verbrechen — Der Igel“). Er ist im Film nicht nur ein Detektiv, der zum Hauptverdächtigen wird. Er ist auch immer noch Händler für Elektrokram.
Deshalb ist sein Auto randvoll mit Kartons, Kisten und Wäschekörben, als er mit Tanja Schleiff (Katja Mehring, Tochter der ermordeten Astrid Altmann) und Lina Wendel (Titelrolle: Anne Marie Fuchs) vorm Haus vorfährt. In der nächsten Szene laufen Menschen auf Katja Mehring zu und sprechen der Tochter der Ermordeten ihr Beileid aus. Dirk Borchardt (Tatort) spielt im Monheim-Krimi Röpers, den Bürgermeister von Ekenbach. Er trägt braune Cordhose, Feinstrick mit V-Ausschnitt, ein blau-weiß kariertes Hemd. Röpers soll ein Netter sein — eigentlich. Aber Röpers soll auch ein Problem haben — und dringend Geld benötigen. Und warum spielt das alles in Monheim? „Das ist so schön hier“, sagt Produzentin Maike Delbos. Man habe einen Ort gesucht, „bei dem der Gedanke wehtut, dass das alles für den Tagebau abgerissen werden muss.“