Umzug und Wiedervermietung: Schub für die Innenstadt
Johnson Controls zieht mit einer Abteilung von 100 Mitarbeitern an die Mittelstraße. Das alte Shell-Gebäude steht kurz vor der Wiedervermietung.
Monheim. Gute Nachrichten vor allem für den Einzelhandel und die Gastronomie in der Innenstadt: Johnson Controls, ein Zulieferer für die Automobilindustrie, zieht an die Mittelstraße.
An einem früheren Standort der Schwarz Pharma sind mehrere Etagen gemietet worden. Rund 100 Leute aus dem Elektronik-Bereich des Unternehmens siedeln aus dem Bergischen nach Monheim um.
„Wir platzen am Standort Burscheid aus allen Nähten und haben dort keine Alternative. Deshalb der Umzug der Abteilung“, sagt Pressesprecher Ulrich Andree. Und Monheim sei nicht weit weg.
Der Umzug an die Mittelstraße könnte auch positive Auswirkungen auf die Stadtkasse haben. Denn laut Kämmerer Max Herrmann beschert er Monheim anteilsmäßig auch Gewerbesteuer — so Johnson Controls in Deutschland Gewerbesteuer zahlen muss. Das Unternehmen machte dazu gestern keine Angaben.
Weitere Neuigkeit: Das ehemalige Shell-Verwaltungsgebäude an der Krischerstraße/Ecke Rheinpromenade ist so gut wie vermietet. Der IT-Berater „innoQ“ will von Ratingen mit 25 bis 30 Mitarbeitern an den Rhein ziehen.
Damit wäre der edle Leerstand von etwa 1000 Quadratmetern wieder belebt. „Es sind nur noch einige Kleinigkeiten zu klären“, sagt Stefan Tilkov, geschäftsführender Gesellschafter.
Zur Erinnerung: In das Gebäude sollten vor zwölf Jahren eigentlich die damals noch getrennten Stadttöchter Strom und Gas einziehen. Mit dem Wahlsieg der CDU 1999 wurde das rückgängig gemacht.
Als Mieter kam Mr. Minit samt Deutschlandzentrale von Oberursel im Taunus nach Monheim. Das Unternehmen ging allerdings im Januar nach Düsseldorf. Der Mega als Besitzerin entgehen monatliche Mieteinnahmen im fünfstelligen Bereich.
Aus Kreisen des Wirtschaftsförderungsbeirates sickert außerdem durch, dass Marke Monheim nun definitiv das Ladenlokal in der Innenstadt an der Alten Schulstraße, etwa 95 Quadratmeter, aufgibt. Vier der fünf Mitarbeiter werden ins Gebäude der städtischen Bahnen (BSM) an der Daimlerstraße ziehen.
Ein Mitarbeiter wird den Ticketverkauf künftig im neu gestalteten Verkaufsraum der Bahnen am dann umgebauten Busbahnhof weiterführen. Dort verkaufen die BSM selbst dann Fahrkarten.
Wann genau allerdings Marke Monheim umzieht, ist noch unklar. Vorgesehen sind Oktober oder November. Aber erst einmal muss ein Nachmieter gefunden werden, um frühzeitig aus dem Vertrag zu kommen.
Mit dem Umzug der Marke Monheim wird ein weiterer Leerstand einer Stadttochter zumindest zum Teil abgebaut. Denn seit dem Umzug der Mega an die Rheinpromenade stehen bei den städtischen Bahnen etwa 600 Quadratmeter leer. Ein Makler wurde beauftragt — bisher allerdings ohne Erfolg.