Verlegung von Glasfaserkabel: Aufbruch in eine neue Zeit
Mittwoch war Startschuss für die Verlegung von Glasfaserkabeln der Stadtwerke.
Langenfeld. Breitband/LWL — was erst einmal für viele Zeitgenossen wie böhmische Dörfer klingen mag, ist tatsächlich der Vorstoß in eine neue Dimension, vor allem in Sachen Internet. Und die Stadtwerke nehmen es jetzt selbst in die Hand, das in Langenfeld zu verwirklichen. Und sie sind bereit, dafür in den kommenden zehn Jahren 30 Millionen Euro an Investitionskosten zu stemmen.
Breitband steht für hohe Geschwindigkeit, LWL für Lichtwellenleiter. „Es sind Glasfaserkabel, die mindestens zehn Mal so schnell wie die bisher üblichen Kupferleitungen sind“, erläutert David Hanraths, Projektmanager der Stadtwerke dies neue Technik. Am Mittwoch war Start für den ersten Bauabschnitt an der Raiffeisenstraße. Dort wurde die Hauptleitung, die aus Düsseldorf kommt, „angezapft“. Doch angeschlossen werden soll in Stufe eins das Gewerbegebiet Fuhrkamp.
Die Entscheidung dafür fiel im Rahmen einer Bedarfsanalyse. Wer auf die neue Technik setzt, kann sich bei den Stadtwerken online melden. Aus dem Bereich Fuhrkamp kamen besonders viele Interessenten. Und nun sollen noch in diesem Jahr die ersten Anschlüsse dort liegen. Damit verpflichtet sich der Betrieb oder der Privathaushalt noch zu gar nichts.
Aber bei besagter Internetaktion ist eine Frage besonders auffällig: „Wären Sie bereit, für eine bessere Bandbreite Ihren Anbieter zu wechseln?“ Im Klartext: Die Stadtwerke gehen in die Offensive gegen Unternehmen wie die Telekom. Die hält sich nämlich zurück bei der Umstellung.
„Firmen aus der Branche suchen sich Perlen heraus, mit denen sie schnell das Geld für den neuen Anschluss wieder reinholen. Wir setzen auf Langfristigkeit. Und bisher ist vorgesehen, Langenfeld flächendeckend umzurüsten“, sagt Hanraths.
Mit dem Projekt schlägt der kommunale Versorger zwei Fliegen mit einer Klappe: Da wird einmal der Standort Langenfeld gestärkt. Mit Glasfaser haben die Unternehmen ganz neue datentechnische Möglichkeiten. Dann ist da noch die Tatsache, dass die Stadtwerke mit den Anschlüssen ein ganz neues Kundensegment erschließen können. Wer will, kann ein Gesamtpaket nehmen — vom Internet über Telefon bis zum TV.
Langenfeld hat etwa 30 000 Haushalte. Da könnte das Angebot der Stadtwerke ein lukratives Geschäft werden. „Konkrete Preisvorstellungen gibt es noch nicht. Aber wir werden sicher das normale Marktniveau nicht übersteigen“, sagt Vera Benning, Sprechering der Stadtwerke. Sie betont: „Unsere Techniker sind garantiert schneller vor Ort.“