VHS: Besondere Stadtrundfahrt für Neubürger
Sie kommen aus Polen, Russland oder Thailand und wollen hier heimisch werden. Am Dienstag veranstaltete die VHS für die Neubürger eine besondere Stadtrundfahrt.
Monheim. Integration bedeutet nicht nur, die deutsche Sprache zu lernen. Integration heißt auch, seine neue Heimatstadt besser kennenzulernen. 30 Teilnehmer der Integrations- und Alphabetisierungskurse der Volkshochschule bekamen dazu jetzt die Gelegenheit. In einem Bus der Bahnen der Stadt ging es auf eine Stadtrundfahrt durch Monheim.
Doch es handelte sich nicht um einen gewöhnlichen Bus. Mit der Werbung der VHS versehen, fährt der Linienbus schon seit einiger Zeit auf Monheims Straßen. „Wir wollen im Stadtgebiet noch präsenter sein und nutzen den Bus deswegen als Werbefläche“, erklärt Wilfried Kierdorf die neue Werbemaßnahme. Mit dieser einmaligen Stadtrundfahrt wurde er nun offiziell vorgestellt.
Mit an Bord waren der VHS-Leiter Wilfried Kierdorf, die Programmbereichsleiterin für Sprachen und Integrationskurse, Ursula Niebuhr, Hans-Peter Anstatt vom Integrationsbüro und einigen Dozenten. Stadtarchivar und Pressesprecher der Stadt, Michael Hohmeier, leitete die Teilnehmer durch die Tour und gab viele Informationen zu Geschichte und aktuellem Geschehen. „In den Kursen sitzen wir nicht nur in der Klasse. Es ist auch wichtig, dass man raus geht und etwas über seine Stadt lernt“, sagte Niebuhr.
Mit gemischtem Interesse verfolgten die Teilnehmer, die unter anderem aus Polen, Russland, Spanien, Syrien und Thailand stammen, die Rundfahrt. Während die Einen gespannt den Bemerkungen von Michael Hohmeier lauschten und an einigen Stellen sogar nachfragten, saßen andere eher unbeeindruckt auf ihren Plätzen.
Vom Treffpunkt an der Turnhalle des Otto-Hahn-Gymnasiums ging es in den Monheimer Süden zu UCB und Bayer, zurück zur Marienburg mit einem kleinen Aufenthalt im Park. Von dort aus fuhr der Bus dann weiter in Richtung „mona mare“ und über die Monheimer Großbaustelle an der Krischerstraße. „Auch das gehört derzeit zu Monheim dazu“, so Hohmeier und erläuterte sogleich das weitere Bauvorhaben.
An der Niederstraße informierte Hans-Peter Anstatt die Teilnehmer dann über die etwas versteckt gelegene Osman Gazi Moschee. „Wenn Sie einmal Zeit haben, gehen sie in diese wunderschöne Moschee.“ Weiter ging es dann in den Stadtteil Baumberg. „Wenn wir nicht durch Baumberg fahren, haben wir Monheim nicht vollständig gesehen“, so Hohmeier. „Baumberg war damals ein Bauerndorf. Hier kamen auf 2000 Einwohner etwa 1000 Ziegen.“ Das beeindruckte vor allem einen Teilnehmer, der früher selbst einmal Bauer war.
Nach etwa 90 Minuten endete die Fahrt. Serap Serter ist zufrieden. Seit neun Monaten wohnt sie in Baumberg und besucht den Integrationskurs. „Monheim gefällt mir wirklich gut.“ Viel haben sie und ihr Mann schon erkundet, doch jetzt habe sie noch einige neue Stellen kennengelernt.