Walburgas Prognose für 2012 — das Jahr der Erfolge
Walburga schaut für die WZ nicht ganz ernst gemeint in die Zukunft. Auf die Monheimer kommt Gutes zu. Aber es rappelt in der Politik.
Monheim. 2012 wird für diese Stadt ein gutes Jahr — zumindest für die meisten Monheimer. Mancher Politiker wird das anders empfinden. Aber dazu später. Hier sehe ich erst einmal teure Autos mit ortsfremden Kennzeichen, aus denen Männer mit Anzügen steigen und den Bürgermeister besuchen. Da wird wichtig geguckt und verhandelt. Monheim ist plötzlich viel interessanter für Investoren. Was eine niedrige Gewerbesteuer doch so alles ausmachen kann.
Es wird ein Jahr der Verträge. Und ich sehe Bagger im Rheinpark. Und auf der anderen Seite zum Fluss hin tut sich das Unglaubliche: Die Arbeiten für den Rheinanleger beginnen. Die Bezirksregierung hat tatsächlich nach langem Gezerre grünes Licht gegeben. Viele hatten schon nicht mehr dran geglaubt.
Und wieder nur ein kleines Stück weiter sehe ich, wie die alte Fassabfüllhalle von Spediteur Hammesfahr ausgeräumt wird. Er packt alles in seine neue Logistikzentrale. Und aus der Fassabfüll- wird die lang ersehnte Stadthalle. Was für ein Jahr!
Allerdings sind nicht alle in Festlaune. Ich sehe im Februar dunkle Wolken über dem Ratssaal. CDU-Ratsherr Robert Helpenstell meldet sich in einer Sitzung wiederholt zu Wort. Der Verwaltungsjurist ist sehr, sehr ausführlich. Fraktionschef Tim Brühland wird sehr, sehr ungeduldig. Schließlich fällt er dem eigenen Parteifreund ins Wort. Der Anfang eines Eklats. Man mag sich so richtig. Was für ein Geschrei.
SPD-Frontfrau Ursula Schlößer schmunzelt vor sich hin. „Wie schön, wenn es in der CDU kracht“, denkt sie. Könnte sie nur einen Monat weitersehen. Da kracht es nämlich in ihrer eigenen Fraktion. Der Peto bleibt allerdings wenig Zeit zum Lachen mit Blick auf die anderen beiden großen Parteien. Es hält sich hartnäckig das Gerücht, dass ihr Bürgermeister Daniel Zimmermann nicht wieder als Bürgermeister antreten will, sondern nach sechs Amtsjahren lieber das machen will, was er studiert hat: Lehrer werden. Auslöser für die Diskussion war ein WZ-Interview.
Dabei läuft es gut für das Stadtoberhaupt. Ich sehe hohe Kräne im Gewerbegebiet Weidental. Bereits im Sommer nimmt der Bürokomplex Stück für Stück Gestalt an. Ecolab macht mächtig Tempo. Schließlich will das Unternehmen im November von Düsseldorf nach Monheim umziehen. 700 Mitarbeiter kommen in der ersten Stufe mit. 200 weitere werden folgen.
Die Stadt ist wie im Rausch. Die Piwipp fährt tatsächlich wieder nach Zons. Die Wiederbelebung des Fährbetriebs wird natürlich mit viel Getöse gefeiert. Einmal mehr zeigt sich: In Monheim ist eigentlich immer Karnneval. Und eh man sich versieht, wird im September schon wieder der Spielmann übergesetzt. Natürlich mit der Piwipp. Und natürlich wird wieder ausgiebig gefeiert.
Nur eines sehe ich nicht in meiner Kugel: Das der Seniorenbeirat wieder zueinander findet. Aus dem Lager der Genossen von „60 plus“ wird gar ein Leserbrief geschrieben, der unter dem Motto „Altersstarrsinn“ an die Adresse der Senioren-Union veröffentlicht wird. Auweia! Was für ein Getöse. Erst nach dem fünften Bier im „Pfannhof“ wird man wieder versöhnlicher. Es tut sich noch etwas in meiner Glaskugel: Der Schelmenturm hat wieder eine Weihnachtsbeleuchtung. Wie schön!