Wasserspielplatz bleibt trocken

Die Stadt hat ein Algenproblem. Auch Experten konnten das bisher nicht lösen. Die Stadt sucht einen umweltfreundlichen Weg.

Foto: Ralph Matzerath

Monheim. Der Wetterbericht für heute, Freitag, 20. April: bis 28 Grad in Monheim. Es wird heiß. Fast wie im Hochsommer. Was bringt da Abkühlung? Nicht der Wasserspielplatz im Rheinbogen. Die Anlage hat ein Algenproblem. Das Wasser bleibt vorerst aus. Die Stadt sagt, man arbeite an einer umweltfreundlichen Lösung. Aber das dauert noch was. Die Verantwortlichen hoffen auf Mitte Mai.

Ganz so einfach scheint die Lösung nicht zu sein. „Anfragen bei verschiedenen Dienstleistern blieben lange erfolglos“, sagt Birte Hauke von der Stadt. Das Problem: „Durch die Entfernung der Algen darf die Oberfläche nicht angegriffen und rauer werden. Hochdruckreiniger und Wildkrautbürsten scheiden deshalb aus.“ Aber nicht nur das: „Da das Wasser des Spielplatzes über eine Versickerungsmulde in der freien Landschaft versickert, sind chemische Mittel ebenfalls keine Option.“

Und jetzt? Derzeit werde eine umweltverträgliche Behandlung ausgearbeitet, sagt Hauke. Dass der Wasserspielplatz erst mal noch trocken bleibt, rumgesprochen hat sich das im Rheinbogen noch nicht. Immer wieder kommen Mütter und Väter vom Spielplatz zu Roland Giebner rübergelaufen und fragen. „Könnten Sie für die Kinder mal das Wasser anschließen?“ Giebner hat ein Büdchen mit Gokart-Verleih, Eis und Touristeninfo im Rheinbogen. Er kann das Wasser aber nicht an- oder ausschalten. Das muss die Stadt machen. Giebner ist aber auch immer wieder im Gespräch mit der Stadt und gibt die Infos dann an die Mamas und Papas weiter. Ansprechpartner in der Verwaltung ist Fritz Ulrich Axt von der Abteilung für Grünflächen und Spielplätze. Er sagt: „Wir verstehen, dass die Kinder den Wasserspielplatz am liebsten sofort nutzen wollen, aber die Sicherheit geht vor.“

Ulrich Axt, Abteilung für Grünflächen und Spielplätze

Neu ist das Algenproblem im Rheinbogen nicht. Der Wasserspielplatz war bereits im vergangenen Spätsommer durch Algen rutschig geworden. Auch nach einer gründlichen Reinigung durch ein spezialisiertes Unternehmen kamen die Algen zurück und das laut Stadt „weitaus schneller als erwartet“. War das Algenproblem nicht absehbar? Dass auf einer Betonfläche, die immer nass ist, Algen entstehen, kommt ja immer wieder vor. Axt sagt: Algen seien nicht unerwartet — „allerdings habe man nicht in diesem Umfang damit gerechnet“. Wie lösen andere so was? Axt sagt, der Stadt sei keine vergleichbare Anlage bekannt. Der Hersteller sitzt weit weg in Kanada. Wasserspielplätze in Freibädern seien nicht vergleichbar. „Freibäder dürfen Chlor benutzen.“

Wie geht es weiter? Axt hat viel recherchiert. Ein Betonbauer habe die Reinigung mit Kernseifenlauge empfohlen. Ein anderer Experte habe gesagt, das bringe nichts und empfahl eine Beschichtung. Deshalb sei jetzt Kautschukbelag im Gespräch. Einen Termin mit einer Firma, die das anbietet, gab es Donnerstag schon. Aber der Belag sei teuer. Axt: „Das Geld hatten wir so nicht kalkuliert. Das muss der Haushalt jetzt erst freigeben.“