88-Jähriger stirbt bei Unfall
Auf dem Recyclinghof wird der Mann von einem Lkw erfasst. Hilfe kommt zu spät.
Mettmann. Bei einem Unfall auf dem städtischen Recyclinghof an der Hammerstraße ist Donnerstagmittag ein 88 Jahre alter Mann getötet worden. Der Mann ist nach Auskunft der Polizeipressestelle auf dem Betriebsgelände von einem rangierenden Lastwagen angefahren worden. Er verstarb noch an der Unfallstelle. Der Fahrer des Lkw wurde mit einem schweren Schock ins Evangelische Krankenhaus gebracht. Der Recyclinghof wurde nach dem Unfall geschlossen.
Nach ersten Erkenntnissen der Polizei war der Mann mit einem Auto auf den Recyclinghof gefahren, um dort Gartenabfälle abzuladen. Als er vor dem rangierenden Fahrzeug hergehen wollte, soll er von der Beifahrerseite des Lkw erfasst worden sein. Die Feuerwehr wurde laut Wachleiter Hans-Peter Thiel um 12.44 Uhr alarmiert. Doch für den 88-Jährigen kam jede Hilfe zu spät.
Sowohl die Mitarbeiter des Recyclinghofs als auch Bürger, die den Unfall auf dem Gelände miterlebten, erlitten einen Schock. Weshalb die Feuerwehr weitere Rettungskräfte anforderte. „Außerdem haben wir mehrere Seelsorger verständigt, die sich vor Ort um die Menschen kümmerten“, sagte Thiel gestern auf einer Pressekonferenz, die Bürgermeister Bernd Günther kurzfristig im Rathaus angesetzt hatte. „Teilweise mussten wir Angehörige benachrichtigen, damit sie auf den Recyclinghof kommen, weil einige Augenzeugen nicht mehr in der Lage waren, Auto zu fahren“, berichtete Thiel.
Uwe Elker, Leiter der Mettmanner Polizeiwache, konnte zum Unfallhergang keine Angaben machen. „Es gibt unterschiedliche Zeugenaussagen. Die Kollegen werden mit Hilfe der Feuerwehr die Unfallstelle genau dokumentieren. Und wir müssen die Zeugen noch einmal befragen, wenn sie nicht mehr unter Schock stehen“, sagte der Polizist. Der Staatsanwaltschaft werde die Ermittlungen aufnehmen.
„Unser tiefes Mitgefühl geht an die Angehörigen des Unfallopfer. Ich wünschte, ich könnte den Unfall rückgängig machen. Aber das steht nicht in meiner Macht“, sagte Bürgermeister Günther. Er war ebenso von dem Unfall betroffen wie Markus Kampe, Leiter des Baubetriebshofs. Beide kümmerten sich um ihre Mitarbeiter, sprachen mit ihnen. „Die Stimmung war sehr gedrückt“, sagte Kampe.
Den Männern wurde freigestellt, ob sie am Freitag wieder arbeiten oder nicht. „Aber es war der Wunsch aller Mitarbeiter, dass sie heute wieder ganz normal arbeiten wollen“, sagte der Bürgermeister, „wahrscheinlich, damit sie von dem schrecklichen Ereignis abgelenkt werden.“
Über ein neues Sicherheitskonzept auf dem viel befahrenen Recyclinghof wollten der Bürgermeister und der Leiter des Baubetriebshofs am Donnerstag noch nicht nachdenken. Günther: „Wir werden erst einmal die Ermittlungen abwarten. Aber natürlich werden wir immer versuchen, das Unfallrisiko zu minimieren.“