A 3-Blitzer kann für den Kreis zur Geld-Maschine werden

In den ersten fünf Tagen hat die Anlage 8000 Autofahrer geblitzt. Die Prognose ging von 12 000 Fällen und etwa 300 000 Euro im Jahr aus.

Foto: Kreis Mettmann

Mettmann. Seit ein paar Tagen macht der Kreis Mettmann Fotos von Autofahrern, die in der rund 6,5 Kilometer langen A-3-Baustelle zwischen Hilden und Mettmann zu schnell fahren. Die Anlage ist mobil und kann täglich an einem anderen Standort aufgestellt werden. Geblitzt wird Tag und Nacht über drei Fahrspuren, der Akku hält eine ganze Woche.

Jetzt wurde bekannt, mit welchen Einnahmen der Kreis Mettmann 2016 rechnen kann. Das wird wahrscheinlich viel mehr, als man erwarten konnte. „Allein in den ersten fünf Tagen sind 8000 Fahrer erwischt wurden“, sagte Ordnungsdezernent Nils Hanheide gestern im Kreisausschuss. Das seien nur die aus der Anlage per Mobilfunk übermittelten Fotos, die Auswertung müsse nun zeigen, was übrig bleibe, so Hanheide.

Offenbar übertrifft die Blitzanlage alle Erwartungen des Kreises. Die Prognose zu den zu erwartenden Geschwindigkeitsüberschreitungen basierte auf Erfahrungswerten der Städte Düsseldorf, Essen und Bielefeld, erfuhren die Mitglieder des Ordnungs- und Verkehrssauschusses. Auf Basis dieser Daten sei für das Jahr 2016 mit 12 000 zusätzlichen verwertbaren Bildern und Bußgeldeinnahmen in Höhe von 300 000 Euro zu rechnen. „Man geht davon aus, dass etwa 0,1 bis 0,6 Prozent der Autofahrer zu schnell fahren“, sagte Hanheide.

Mit 12 000 im Jahr hat man gerechnet, 8000 Autofahrer sind schon in der ersten Woche geblitzt worden. Die Stadt Bielefeld musste aufgrund der auf der Autobahn 2 aufgestellten Blitzanlage zusätzliches Personal einstellen, um die Knöllchenflut bewältigen zu können. Darunter viele Juristen, denn es gibt auch Einsprüche.

Den Einnahmen gegenüber steht die Miete für das Gerät, das die Firma Jenoptik in Monheim als Prototyp hergestellt hat. Laut Haushaltsplan zahlt der Kreis 216.750 Euro im Jahr an Miete an den Hersteller.

Sollte der Kreis Gefallen an dem Apparat finden, wird die Miete später auf den Kaufpreis angerechnet. Was etwas stutzig macht: Bei der Pressekonferenz und Vorstellung der mobilen Blitzanlage in der vergangenen Woche hat der Hersteller den Preis für die mobile Überwachungseinheit mit einer Summe von etwa 100 000 Euro angegeben.

Was stimmt an der Rechnung also nicht? Der Kreis wird nicht mehr Miete bezahlen, als die Blitzanlage wert ist. Die 216 75 00 Euro Miete sind für den Kreis günstiger, als das Gerät zu kaufen. Möglicherweise müsste also der Hersteller den Preis für das Gerät nach oben korrigieren. Es könnte ja sein, dass auch andere Kommunen in Deutschland Interesse an dem Gerät zeigen.