Finanzen in Mettmann Ab 2023 erhöht die Mettmann Hundesteuer um 20 Euro pro Tier

Mettmann · Zuletzt wurde die Hundesteuer im Jahr 2015 angehoben. Die Stadt rechnet mit knapp 54.000 Euro an Mehreinnahmen.

Corinna Gedig trainiert mit ihren Hunden. Ab dem kommenden Jahr müssen in Mettmann 40 Euro mehr gezahlt werden.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

. (dne) Der Rat hat beschlossen, die Hundesteuer zu erhöhen. Das trifft nach Angaben der Stadt 2307 Vierbeiner. Pro Hund sollen die Halter 20 Euro mehr im Jahr zahlen als bisher – bei einem Tier also 130 statt 110 Euro. Die neuen Hundesteuer-Sätze werden zum 1. Januar 2023 eingeführt. Die Kämmerin rechnet ab 2023 mit Mehreinnahmen von 53 680 Euro pro Jahr; insgesamt fließen durch die Hundesteuer künftig Jahr für Jahr 317 390 Euro in die Stadtkasse.

Zuletzt war die Hundesteuer im Jahre 2015 angehoben worden

Die Hundesteuer in Mettmann wurde zuletzt im Jahr 2015 angehoben. Die dadurch erzielten Erträge gehören zu den Einnahmen der Stadt, die nicht zweckgebunden sind. Die Gelder werden also nicht zur Beseitigung von Hinterlassenschaften eingesetzt – wie manchmal behauptet wird. 

Mit der jetzt beschlossenen Anhebung entschied sich der Mettmanner Rat für die größte Anhebung aus drei, von der Verwaltung durchgerechneten Varianten. Die neuen Steuersätze lauten im Einzelnen: für den ersten Hund 130 (bisher 110) Euro, für zwei Hunde 180 (bisher 140) Euro, bei mehr als zwei Hunden 220 (bisher 160) Euro. Für sogenannte „Gefahrenhunde“ müssen Mettmanner ab dem kommenden Jahr 970 (bisher 950) Euro Hundesteuer berappen. Die Ermäßigungsstufen gelten entsprechend.

Die Halter von zurzeit 17 Hunden sind von der Zahlung einer Hundesteuer befreit. Dabei handelt es sich um Blinden-, Rettungs- und Jagdhunde. Von der Hundesteuer befreit sind auch Hundezüchter und Hundehändler. Bei ihnen zählt der Hund zum Gewerbe.

Im Vergleich der Nachbarstädte überholt Mettmann mit 130 Euro für den ersten Hund bei der Höhe der Hundesteuer ab dem kommenden Jahr Ratingen (112 Euro/1. Hund), Hilden (114 Euro), Velbert (119 Euro) Haan und Erkrath (jeweils 120 Euro). Teurer als Mettmann ist lediglich Wülfrath mit 168 Euro für den ersten Hund. Die Vergleichszahlen stammen aus einer Tabelle des Bundes der Steuerzahler.

Derselben Quelle zufolge liegt Mettmann ab 2023 unter den Top-20-Städten mit den höchsten Hundesteuern in Nordrhein-Westfalen – auf Platz 20; bei Gefahrenhunden liegt die Kreisstadt auf Rang zehn der teuersten zehn Städte des Bundeslandes. Der Bund der Steuerzahler fordert die Abschaffung der Hundesteuer. „Viele Menschen haben sich während der Corona-Pandemie einen Hund zugelegt. Das macht deutlich, dass ein Hund ein wichtiger sozialer Halt ist, wie ein Familienmitglied“, erklärt BdSt-Vorsitzender Rik Steinheuer. Früher seien Hunde ein Luxus gewesen, die Hundesteuer gewissermaßen eine Luxussteuer. „Davon kann heutzutage keine Rede mehr sein.“