Mittelstand leidet unter Energiepreisen „Der Mittelstand braucht Hilfe“
Kleine und mittlere Betriebe im Bergischen Land leiden zunehmend unter dem Krieg in der Ukraine. In dessen Folge steigen die Energiekosten, Lieferketten sind unterbrochen. „Das hat schwerwiegende Folgen, wenn die Bundesregierung nicht hilft“, sagt Hans-Jörg Herhausen im Gespräch mit der Westdeutschen Zeitung.
Er ist Stadtrat, Mitglied der CDU-Fraktion und außerdem Unternehmer. Der Wuppertaler führt einen Steinmetz-Betrieb und erfährt in diesen Tagen, was beispielsweise die gestiegenen Kraftstoffpreise anrichten. „Für einen meiner Mitarbeiter bedeuten sie Fahrkosten von fast 500 Euro im Monat, vor der Krise waren es weniger als 300 Euro.“
Für Herhausen ist deshalb unabdingbar, dass die Kilometerpauschale auf 40 Cent angehoben und vom ersten Kilometer an gezahlt werden muss. So fordere es auch der Bund der Steuerzahler. Überdies plädiert der Unternehmer dafür, die Mehrwertsteuer auf Energie von 19 auf sieben Prozent zu senken. Dann käme die Unterstützung auch dort an, wo sie benötigt werde. Der Unternehmer und Politiker fürchtet erhebliche Folgen für die Wirtschaft im Bergischen Land, wenn die Bundesregierung nicht gegensteuert. Für ihn geht es letztlich um den Fortbestand von Unternehmen und Arbeitsplätzen. „Wenn die einmal weg sind, dann kommen sie nicht mehr zurück“, sagt der CDU-Politiker, der im Mai in den NRW-Landtag einziehen will.
Bürokratische Hürden etwa auf dem Weg, die Mehrwertsteuer vorübergehend zu senken, lässt der CDU-Politiker als Argument nicht gelten. „Das hat funktioniert, als die Steuer während der Corona-Pandemie um drei Prozent gesenkt wurde. Warum soll das jetzt nicht gehen“, fragt er. Außerdem müsse das Richtige seiner Meinung nach auch dann getan werden, wenn es schwierig sei.
Von pauschalen Zuwendungen, die dann noch versteuert werden müssen, hält Herhausen hingegen nichts. „Das ist doch Trickserei“, sagt er und fordert die Bundesregierung auf, sich stattdessen Gedanken über einen Rettungsfonds für kleine und mittlere Unternehmen zu machen. ll