Ab Montag zieht Leben in die Ellipse ein
Binali Erdogan baute das ehemalige Café um. Es soll eine mediterrane Speisekarte geben.
Mettmann. Noch sind die großen Scheiben mit Plastikplanen verhüllt, doch dies wird sich spätestens am Montag ändern. Denn dann eröffnet um 10 Uhr das „Glashaus, Café und Restaurant“, am Jubiläumsplatz. Investor ist Binali Erdogan (51), vielen Mettmannern als ehemaliger Pächter des Kiosks am Jubi und Betreiber des Imbisses im Mettmanner Naturbad bekannt. Er lebt seit 1995 in Mettmann und hat den Kiosk immerhin 19 Jahre geführt. Sein Sohn hat ihn jetzt übernommen. Betreiberin des „Glashaus“ ist seine Nichte Derya Kiraz (28), die seit ihrem sechten Lebensjahr in Hamburg wohnte und vor zwei Wochen nach Mettmann zog. „Ich finde Mettmann toll und fühle mich hier sehr wohl“, sagt sie und lacht.
Eigentlich wollte Binali Erdogan das „Glashaus“ bereits im Oktober 2017 öffnen, doch es gab Probleme mit den Handwerkern. Der Ladenbauer hatte Lieferschwierigkeiten, die Fliesen kamen nicht pünktlich und mussten später eingebaut werden, einige Handwerker wurden krank. „Wir hatten diverse Pechsträhnen“, sagt Erdogan; man sieht ihm den Stress der vergangenen Wochen und Monate an.
Doch jetzt ist alles fertig und es kann losgehen. Erdogan hat rund 200 000 Euro in Umbau und Ausstattung investiert. Der Mettmanner Bauverein als Eigentümer der Immobilie steuerte 10 000 Euro dazu. In das ehemalige Café mussten eine Lüftung, ein Fettabscheider sowie eine Küche mit Kühlhaus eingebaut werden.
Die Speisekarte ist sehr umfangreich und mediterran geprägt: Es gibt Suppen, Grillgerichte (vorwiegend Lamm und Hähnchen), Salate, Teigschiffchen, Schnitzel und Pizza in allen Variationen. „Wir werden zudem Döner anbieten, allerdings von bester Qualität“, ergänzt Derya Kiraz. Spirituosen gibt’s auch. Und es gibt einen wechselnden Mittagstisch für kleines Geld. Das „Glashaus“ ist täglich von 8 bis 22 Uhr geöffnet (ohne Ruhetag). „Wir bieten ein Frühstück an, außerdem gibt es mittwochs, samstags und sonntags Brunch“, so Kiraz. Die Gäste können in einer Sichtküche beobachten, wie die Speisen zubereitet werden. „Alle Gerichte können auch mit nach Hause genommen werden“, sagt Erdogan.
Das „Glashaus“ verfügt über 60 Sitzplätze, im Sommer können weitere 30 Gäste im Außenbereich Platz nehmen. Die Wände im Restaurant sind blau-violett gestrichen. Die Farbe passt zum Mobiliar.
Seit Mai 2016 stand die Ellipse leer. Der Bauverein bemühte sich, einen Interessenten für die Immobilie zu finden, was nicht sofort gelang. Die hohen Investitionskosten schreckten potenzielle Interessenten ab. Dann gab’s noch Probleme mit dem Erbaurechtsvertrag. Die Stadt überlegte, zwischenzeitlich die Ellipse zurückzukaufen, um handlungsfähig für die Umgestaltung des Jubi zu bleiben. Planerisches Potenzial könnte man sagen. Doch letztendlich wurde der Erbaurechtsvertrag bis 2042 ausgedehnt.
Binali Erdogan hat die Ellipse zunächst für fünf Jahre gepachtet, mit der Option, die Pacht bis 2042 zu verlängern. Die Mettmanner, die Stadt und der Bauverein erhoffen sich vom „Glashaus“ eine Belebung des Jubiläumsplatzes, der eine Auffrischungskur dringend benötigt. Mit dem „Glashaus“, so hofft Erdogan, kommen auch wieder mehr Menschen auf den Jubi.