Anhänger verschiedener Religionen beten für Toleranz
Türkisch-islamische Gemeinde nahm erstmal am Stadtgebet teil.
Mettmann. Zwar fand am Montag, am Tag der Deutschen Einheit, bereits zum 13. Mal das Mettmanner Stadtgebet statt, doch diesmal war alles etwas anders als in den Vorjahren. Denn zum ersten Mal trafen sich die Vertreter der Religionsgemeinschaften auf dem Lavalplatz, um gemeinsam zu beten und ein Zeichen für Toleranz und ein respektvolles Miteinander zu setzen.
In den vergangenen Jahren hatte das Stadtgebet stets im Rahmen des Heimatfestes stattgefunden. „Das hat einfach nicht mehr so gut gepasst, so früh am Morgen kamen kaum noch Leute zum Stadtgebet und die Atmosphäre zwischen den leeren Bierwagen wurde dem Anlass immer weniger gerecht. Hinzu kamen terminliche Schwierigkeiten“, erklärt Pfarrer Schmidt von der evangelischen Kirchengemeinde. „Wir sind uns sehr schnell einig geworden, dass am Mahnmal auf dem Lavalplatz ein geeigneter Ort wäre“.
Der Einladung folgten am Montag rund 80 Menschen, die unter dem diesjährigen Motto „sich auf den Weg machen“ zusammenkamen, um religionsübergreifend für ein friedliches Miteinander zu beten. Dass dies in diesen Tagen wichtiger sei denn je, betonten auch Andreas Scherer vom Forum der Religionen und Kulturen und Bürgermeister Thomas Dinkelmann zum Auftakt des Stadtgebets. „Es ist wichtig, die Gemeinsamkeiten in den Vordergrund zu stellen“, so Dinkelmann. „Gegenseitige Akzeptanz und respektvoller Umgang zwischen Andersdenkenden und anders Glaubenden sind die Grundlagen für einen gemeinsamen Weg“.
Im Anschluss folgte ein gemeinsames Gebet von Pfarrer Schmidt und Monsignore Pfarrer Ullmann, die als Vertreter der evangelischen und katholischen Kirchengemeinde teilnahmen. Auch die türkisch-islamische Gemeinde in Mettmann fehlte beim 13. Stadtgebet nicht. Imam Yakup Aynagöz trug zwei Verse aus dem Koran vor, die das Miteinander der Völker in den Mittelpunkt stellen.
Tobias Pannenberg von der neuapostolischen Kirche betonte in seinem Gebet, dass auch die kleinen Schritte wichtig seien, um einen gemeinsamen Weg zu beschreiten. Zum Abschluss setzten sie gemeinsam ein buntes Puzzle zusammen, das nicht nur die Stadt Mettmann, sondern auch alle in ihr lebenden Menschen symbolisierte.