Arbeit an Osttangente ruht
Boden kann nicht untersucht werden, weil noch Grundstücksverhandlungen laufen.
Mettmann. Kaum haben die ersten Arbeiten für den Bau der Osttangente zwischen der Wülfrather Straße und der Elberfelder Straße begonnen, da sind sie schon ins Stocken geraten. Die Stadt Mettmann und ein Landwirt verhandeln nach Auskunft der Stadt noch über den Kauf eines Grundstücks.
Die Stadt hatte bereits Grundstücke, die für die Trasse der Umgehungsstraße gebraucht werden, gekauft. Der Kreis Mettmann, Bauherr der Straße, will noch in dieser Woche zwischen beiden Parteien vermitteln, damit die Arbeiten so schnell wie möglich wieder aufgenommen werden können.
Wegen der Uneinigkeiten mussten Probebohrungen gestoppt werden. „Die Arbeiten“, sagt Sascha Becker, stellvertretender Abteilungsleiter des Liegenschaftsamtes des Kreises, „ruhen seit knapp vier Wochen. Das ist schon übel.“ Er rechnet damit, dass die Verzögerungen dazu führen, dass nicht wie geplant im kommenden Frühjahr, sondern frühestens im Sommer mit dem eigentlichen Bau der Straße begonnen werden kann.
„Schlimm wäre es, wenn die Meinungsverschiedenheiten vor Gericht ausgetragen würden“, meint Becker. Der Kreis möchte alles versuchen, damit die Parteien sich einigen. Sascha Becker: „Deshalb treffen wir uns uns in dieser Woche.“
Die Bohrungen sind notwendig, um die Festigkeit des Bodens zu untersuchen. Denn sowohl über die Eisenbahnstrecke in Richtung Wuppertal als auch über die Talsenke, durch die der Mettmanner Bach fließt, müssen Brücken gebaut werden. „Da brauchen wir ein Bodengutachten, damit die Bauwerke entsprechend geplant werden können“, sagt Becker.
Ende des Jahres will der Kreis schon erste Rodungsarbeiten durchführen lassen. „Und wir führen zurzeit Gespräche mit Versorgern, ob nicht schon Leitungen umgelegt werden können“, sagt Becker. Der Bau der Straße wird rund zwei Jahre beanspruchen.
Am 28. März dieses Jahres hatte der Regionalrat der Bezirksregierung grünes Licht für den Bau der Osttangente gegeben. Das Land bezuschusst den Straßenbau ebenso wie den Bau der Seibelquerspange, weil beide Straßen die Innenstadt vom Durchgangsverkehr entlasten sollen.
Allerdings fließen für die millionenteuren Projekte nur Landesmittel, wenn beide Straßen gebaut werden. Eine Straße allein fördert das Land nicht, denn beide Straßen gehören nach Aussage der Bezirksregierung zum Gesamtpaket „Innenstadtentlastung“, dass nur komplett bezuschusst wird. Für beide Straßen besteht mittlerweile Baurecht.
Mit den eigentlichen Bauarbeiten wurde aber noch nicht begonnen, weil noch die Bewilligungsbescheide für die Landesförderung ausstehen. Die können aber erst verschickt werden, wenn der neue Landtag den Haushalt 2012 verabschiedet hat.