Richtfest für Krankenhaus
Das vierte Obergeschoss war zum Richtfest noch nicht fertig. Trotzdem gehts zügig voran.
Mettmann. Die bezaubernde Jeannie wünschte sich am Freitag Architekt Guido Meßthaler herbei. Die hätte mit ihrem charmanten Augenzwinkern dafür gesorgt, dass zum Richtfest für den Neu- und Erweiterungsbau des Evangelischen Krankenhauses tatsächlich alles fertig gewesen wäre. „Denn wir haben das Ziel noch nicht ganz erreicht, sind noch nicht ganz oben angekommen“, verriet der Architekt. Tatsächlich fehlen den künftigen Komfortzimmern im vierten Obergeschoss des Neubaus noch die Wände und die Decke.
Nach achteinhalb Monaten gab Polier Ralf Schumann, der gestern seinen 49. Geburtstag feierte, das Kommando „Richtkranz auf“. Dann nahm er drei kräftige Schlucke aus der Schnapspulle und zerschmetterte das Glas auf dem Boden. Rund 150 Gäste bejubelten den Richtspruch, darunter auch viele Nachbarn, die während der bisherigen Bauphase durchaus mit Störungen konfrontiert worden waren.
„Für das Verständnis, das sie aufgebracht haben, möchten wir uns heute bedanken“, sagte Robert Wirtz, Vorsitzender des Aufsichtsrates des Krankenhauses. Sein Dank galt aber auch den Patienten und Mitarbeitern, an denen die Bauarbeiten auch nicht spurlos vorbei gegangen waren.
Krankenhaus-Geschäftsführer Bernd Huckels konnte sogar berichten, dass die Zahl der Patienten trotz der Bauarbeiten im Vergleich zum Vorjahr noch einmal angestiegen ist. Die positive Patientenentwicklung in den vergangenen Jahren hatte es laut Huckels notwendig gemacht, das Krankenhaus zu erweitern und in eine moderne Klinik der Zukunft umzuwandeln.
Trotz aller Widrigkeiten mit Stromausfällen oder Wasserschäden sei der Betrieb zu keinem Zeitpunkt gefährdet gewesen, höchstens beeinträchtigt, sagte Huckels. „Das Fundament unseres Hauses ist unerschütterlich, das ist unsere gute Mannschaft“, dankte er dem Pflegepersonal und den Ärzten.
Noch in diesem Jahr sollen die neuen Patientenzimmer mit 50 Betten belegt werden, die in der vierten Etage, die auf den Altbau gesetzt wurde, untergebracht werden. Der Neubau soll im ersten Quartal des kommenden Jahres fertiggestellt werden.
Bürgermeister Bernd Günther erklärte, dass Rat und Verwaltung stolz darauf seien, dass die Evangelische Kirche dieses Bauobjekt angepackt habe. „Das leistungsstarke Krankenhaus ist nicht nur für die Mettmanner da, es ist auch für viele Patienten aus den Nachbarstädten sehr wichtig“, sagte Günther. Mit Sekt, Fassbier, Wasser, einer riesigen Gyrospfanne und allerlei Salaten feierten die vielen Gäste dann entspannt in das lange Pfingstwochenende hinein.
