Mettmann Am Webersbüschken: Autofahrer missachten Schritttempo

Mettmann. · Hans Adams hat beobachtet, dass Paketboten und selbst Anwohner die Geschwindigkeitsbegrenzung ignorieren.

Hans-B. Adams vor dem Spielplatz „Am Webersbüschken“. Dessen Umzäunung wurde ersatzlos abgebaut.

Foto: "Köhlen, Stephan (teph)"/Köhlen, Stephan (teph)

Die Meldung „Auseiandersetzung: Polizei sucht Zeugen“ (WZ vom Dienstag, 10. März) hat Hans-B. Adams nachhaltig beeindruckt. „Ähnliche Situationen, also Streit zwischen Autofahrern und Fußgängern, erleben wir, die Anwohner ,Am Webersbüschken’ täglich“, berichtet er. In der Spielstraße werde von sehr vielen Autofahrern – „auch Anwohnern und sogar Familien mit Kleinkindern“, wie Adams beobachtet haben will – die Geschwindigkeitsbegrenzung von zehn Stundenkilometern „schlichtweg ständig ignoriert“, sagt der Anwohner.

Tempo 30 sei zwar schon reduziert, aber bei einer Spielstraße noch nicht langsam genug. In einer Spielstraße gebe es keine Bürgersteige, das mache die Strecke für Kinder und ältere Menschen extrem unsicher. Manchmal spreche er die Verkehrssünder an, zum Beispiel Paketboten, die ebenfalls häufig zu schnell unterwegs seien. Doch „bei freundlichem Hinweis bekommt man von einigen Rasern sogar noch Prügel angedroht“, hat Adams erlebt. Er wünscht sich daher „eine kurze Anwesenheit eines Polizeifahrzeuges“, um das Problem endlich zu beheben.

Letzte registrierte Beschwerde stammt aus dem Jahr 2017

Auf dieses Problem angesprochen winken jedoch Polizei und Stadt Mettmann ab. Wie Daniel Uebber, Sprecher der Kreispolizei Mettmann, auf Nachfrage berichtet, sei die Straße „Am Webersbüschken“ eine Stichstraße mit nur wenigen Anwohnern. Der Grad der Betroffenheit sei damit zu gering, als dass die Polizei dort gesonderte Maßnahmen ergreifen könnte. Die letzte Beschwerde, die die Polizeibehörde in diesem Zusammenhang registriert habe, sei überdies vom Jahr 2017. Damit sieht die Polizei derzeit keine Veranlassung, zu handeln.

Auch die Stadt Mettmann sieht derzeit keinen Handlungsspielraum: Messungen mit einem Tempomessdisplay, das den Autofahrern ihre eigene Geschwindigkeit per Smiley vor Augen führt, ohne Verkehrssünder zu registrieren und deren Geschwindigkeitsüberschreitungen zu ahnden, sei an dieser Stelle nicht möglich.

Hans-B. Adams kann diese Argumente nicht nachvollziehen. An der Straße „Am Webersbüschken“ gebe es auch einen Kinderspielplatz, dessen Zaun die Stadt Mettmann unlängst abgerissen und nicht ersetzt habe. „Sobald wieder gutes Wetter ist, werden dort wieder Kinder spielen – und die laufen häufig auch einfach mal auf die Straße, ohne nach links und rechts zu sehen“, sagt er.

(arue)