Kreis Mettmann Corona: Testergebnisse stehen aus

Kreis Mettmann. · Bislang gibt es sechs Erkrankte in Erkrath und elf Verdachtsfälle im Kreisgebiet. Der Krisenstab trifft sich täglich und berät sich.

Christian Jacobs ist für den Kreis Mettmann als einer von mehreren Mitarbeitern für die Service-Hotline zuständig. Dort können Betroffene anrufen und ihre Fragen zum Coronavirus und dem weiteren Vorgehen stellen.

Foto: "Köhlen, Stephan (teph)"/Köhlen, Stephan (teph)

Nach Angaben der Kreisverwaltung in Mettmann gibt es aktuell keine weiteren Corona-Fälle. Es bleibt demnach bei den sechs Erkrankten in Erkrath. Darüber hinaus gebe es derzeit elf begründete Verdachtsfälle, heißt es aus dem Kreishaus: einen in Mettmann, fünf in Erkrath, einen in Velbert, einen in Ratingen, einen in Langenfeld und zwei in Heiligenhaus. Die Testergebnisse stehen noch aus. Für die Betroffenen wurde häusliche Quarantäne angeordnet. „Weitere Maßnahmen sind zunächst nicht erforderlich“, berichtet die Sprecherin des Kreises, Tanja Henkel.

Zurzeit trifft sich der Krisenstab des Kreises ein mal, mitunter auch zwei mal am Tag, um über die aktuellen Entwicklungen zu sprechen. Ihm gehören laut Sprecherin des Kreises, Daniela Hitzemann, vom Leiter des Gesundheitsamtes, Rudolf Lange, bis zu Vertretern der Polizei zehn Personen an, die das Krisenmanagement steuern. Zur Absage größerer Veranstaltungen gebe es noch keinen Grund, sagt Hitzemann auf Nachfrage unserer Redaktion. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hatte empfohlen, auf Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern zu verzichten. Am Montag ergänzte er seine Aussage dahingehend, dass er auch das Absagen von Veranstaltungen mit weniger als 1000 Teilnehmern für sinnvoll halte, wenn das Infektionsrisiko hoch ist. „Die Zahl 1000 heißt ja nicht: Alles da drunter ist per sé ok und alles da drüber ist per sé nur problematisch“, sagte der CDU-Politiker am Montag in Berlin. Diese Sicht teilt offenbar auch die Kreisverwaltung: Schon jetzt sei der Veranstalter nicht von der Verantwortung entbunden, über das Infektionsrisiko nachzudenken und eine Veranstaltung gegebenenfalls abzusagen, betont Hitzemann. Das Gesundheitsamt habe das indes noch nicht verfügt. Wäre das so, müssten die Ordnungsämter der Städte das Verbot umsetzen.

Acht Patienten besuchen
pro Tag die Diagnosestelle

Währenddessen nimmt der Betrieb an der so genannten Diagnosestelle auf dem Gelände des Evangelischen Krankenhauses (EVK) Mettmann zu. Dabei handelt es sich um eine Mobile Unfallhilfsstelle des Deutschen Roten Kreuzes mit einem Sozial- und einem Untersuchungsraum, der Patienten aus dem gesamten Kreis Mettmann aufnimmt. Wie Hanna Lohmann, Sprecherin des EVK, berichtet, war am ersten Tag noch kein Patient vor Ort, mittlerweile sind es in etwa acht am Tag. Tendenz: steigend. Das EVK sei darauf vorbereitet, die Kapazitäten zu erhöhen. Zurzeit betreuen ein Arzt und eine Pflegekraft die Verdachtsfälle. Pro Patient werden rund 15 Minuten eingeplant, wobei der Rachenabstrich weitaus weniger Zeit in Anspruch nimmt als das Desinfizieren der Räume und das Umziehen des Personals danach, erläutert Lohmann. Wichtig: „Die Diagnosestelle ist nicht im Krankenhaus, sondern auf dem Gelände.“ Und: „Es darf keiner unaufgefordert zu uns kommen.“

Vielmehr sind Patienten, die Symptome wie Halsschmerzen, Husten und Fieber bei sich wahrnehmen, dazu aufgefordert, zunächst zu Hause zu bleiben und Kontakt mit der Service-Hotline des Kreises unter Telefon 02104/993535 aufzunehmen. Die Mitarbeiter überprüfen die Angaben und geben dem Patienten dann einen Termin, zu dem er sich an der Diagnosestelle einzufinden hat.