Bauhof wird kaum Herr übers Grün
Die Witterung lässt die Natur regelrecht explodieren. Die Stadt kommt kaum nach mit dem Grünschnitt.
Mettmann. Das Wetter der vergangenen Monate hat den Mettmanner Bauhof vor große Probleme gestellt. „Die feucht-warme Witterung hat die Natur explodieren lassen“, sagt Angelika Dünnwald, seit drei Jahren Leiterin des Baubetriebshofes. Durch die Nässe war die Rasenpflege sehr schwierig. „Wir versanken teilweise fast im Schlamm“, sagt sie. Dann kam der rasante Wuchs von Bäumen und Sträuchern hinzu. „Wir bemühen uns zwar die Situation in den Griff zu bekommen, doch wir können nicht überall sein“, betont Dünnwald. Das Wetter ist nicht der einzige Grund, warum die Mitarbeiter des Bauhofs nicht alle Arbeiten im Zeitplan erledigen können. „Wir haben Personalprobleme. Einige Mitarbeiter, die schulpflichtige Kinder haben, sind im Urlaub, hinzu kommen noch Krankheitsfälle.“
Beim jüngsten Runden Tisch für Flüchtlingsfragen, kam die Idee, Flüchtlinge als Praktikanten in der Grünpflege einzustellen. „Eine gute Idee, wir prüfen das zusammen mit dem Integration Point“, sagt Dünnwald. Allerdings muss gewährleistet sein, dass die Flüchtlinge die deutsche Sprache beherrschen (Unterweisung in Sicherheitsfragen) und und die festangestellten Kollegen nicht durch zusätzliche Arbeiten, sprich Arbeitsanweisungen, in Beschlag genommen werden.
In den vergangenen Jahren sind in Mettmann Neubaugebiete (Stadtwald, Metzkausen) erschlossen und bebaut worden. Die Folge: Der Aufwand der Grünpflege ist gestiegen, der Personalstamm gleich geblieben. Thomas Gebhardt, Sachgebietsleiter für Grünpflege: „Wir müssen 250 000 Quadratmeter Rasenfläche pflegen, davon 60 000 Quadratmeter auf Spielplätzen und 9000 Quadratmeter im Goethepark sowie 280 000 Quadratmeter Sträucher, Hecken und Bäume unterhalten.“ Um das zu leisten, hat sich Dünnwald entschlossen, die Pflege der 80 Spielplätze an Firmen zu vergeben. „Wir haben dafür extra Geld freigeschaufelt.“
Auf der Homepage der Stadt Mettmann existiert eine Sogenannte Mängelliste. Bürger haben die Möglichkeit schnell und unkompliziert Mängel direkt an die Stadtverwaltung zu melden. Beispielsweise: Straßenbeleuchtung defekt, Verkehrszeichen beschädigt oder verschmutzt, Verkehrszeichen zugewachsen, Papierkorbleerung, Grünpflege. Die Mängelliste wird noch nicht so angenommen, wie sich die Verwaltung es wünscht. Meist rufen Bürger an und melden Missstände telefonisch, sagt Gebhardt. Nicht immer ist der Bauhof in der Pflicht, Wildwuchs zu beseitigen. Oft ist der Landesbetrieb Straßen NRW zuständig für die Unterhaltung. Beispielsweise für die L 403 (Talstraße) in Richtung Neandertal. Dort wachsen derzeit Sträucher in den Radweg hinein. „Wir informieren den Landesbetrieb, doch bis sie tätig werden, kann es dauern“, sagt Dünnwald. Auch Straßen NRW habe Personalprobleme.
„Wenn die Verkehrssicherheit gefährdet ist, also Ampeln oder Verkehrsschilder zugewachsen sind oder zu hohe Hecken die Sicht versperren, dann werden sind wir schnell am Ort und beseitigen den Wildwuchs“, sagt Gebhardt.