Kaum Beute aber hoher Schaden
Laptops, Beamer, ein Wasserkocher oder Süßigkeiten - immer wieder wird im Kreis Mettmann in Schulen eingebrochen. Die Beute ist meist kaum der Rede wert - der Sachschaden dafür aber immens.
Kreis Mettmann. Dreister geht es kaum noch. Vor wenigen Tagen schlugen drei Jugendliche im Alter von 16 bis 18 Jahren nachmittags gegen 16.30 Uhr mit einem Stein die Scheibe im Gebäude an der Realschule in Alt-Erkrath ein. Weil eine Zeugin die Gruppe an der Karlstraße bemerkte, scheiterte der Einbruchversuch. In den vergangenen Wochen hatten die Täter aber oft genug Erfolg.
Ulrich Schwab-Bachmann, Stadt Erkrath
Aus den Schulen verschwanden Laptops oder Beamer. In einem Fall wurden sogar Süßigkeiten mitgenommen. „Das lässt nicht darauf schließen, dass es sich hier um organisierte Einbrecherbanden handelt“, sagt Daniela Partha, Sprecherin der Kreispolizeibehörde in Mettmann. Es ist nur eine Vermutung, aber es liegt auf der Hand: In Schulen brechen Leute ein, die sich dort gut auskennen und wissen, wo welche Wertgegenstände gelagert werden. Aus der Realschule in Erkrath etwa gab es auch Einbrüche, bei denen die Täter nicht erwischt wurden. Erst verschwand ein Computerbildschirm, am nächsten Tag ein Beamer. Mutprobe von Jugendlichen? Werden die Geräte zu Hause selbst benutzt? Manchmal ist die Beute geradezu lächerlich. Aus einer Grundschule in Hochdahl verschwand nach einem Einbruch ein einsamer Wasserkocher. In einer Schule an der Brechtstraße in Hochdahl wurden sogar leere Flaschen mitgenommen.
Was den Schulen und vor allem den städtischen Kämmerern richtig sauer aufstößt, sind Schäden durch Vandalismus, die bei den Einbrüchen entstanden sind. So wie vor wenigen Tagen an einer Schule an der Düsseler Straße in Wülfrath. Die Einbrecher gelangten durch eine eingeschlagene Fensterscheibe in die Schule, deren Räume auf mehreren Etagen betreten und durchsucht wurden. Zurück blieb ein erheblicher Sachschaden in Höhe von mehreren tausend Euro an beschädigten Türen, Fensterscheiben und Schränken. Was den Tätern dabei in die Hände fiel, steht noch nicht genau fest.
Der Erkrather Schuldezernent Ulrich Schwab-Bachman kennt das Problem mit den Einbrüchen in Schulen. „Vandalismus ist nicht versichert, auf den Schäden bleibt dann die Stadt sitzen“, so Schwab-Bachmann. Ein besonders schwerer Fall von sinnloser Zerstörungswut ereignete sich an der Realschule Hochdahl. Dort wurden große Teile aus der neuen Fassade heraus gerissen. Die Schäden sind jetzt vor kurzem repariert worden.
Doch auf die Jahre gesehen, seien die Einbrüche zumindest in den Erkrather Schulen zurück gegangen, weiß Schwab-Bachmann. Ende der 1990er Jahre, als alle Schule mit Computer und Laptops ausgestattet wurden, habe es in Erkrath einen regelrechten Einbruchs-Boom an den Schulen gegeben. Doch seitdem sind Computer preiswerter, der Markt mittlerweile gesättigt.
Binnen 24 Stunden brachen vor vier Jahren Unbekannte in zwei Mettmanner Schulen ein. Mit brachialer Gewalt wurden mehrere Innentüren ein- und aufgetreten, um auch in die Küche, einen Konferenzraum sowie Büros der Schulleitung zu gelangen. Dabei entstand erheblicher Sachschaden.