Randale in Realschule: Schaden wohl im fünfstelligen Bereich

Viersen. Ein paar Laptops fehlen. Geld ist weg, Scheiben sind zerschlagen, Türen demoliert. Am Wochenende, zwischen 21 Uhr am Freitag und 9.30 Uhr am Samstag, waren Einbrecher in die städtische Realschule an der Josefskirche eingedrungen und hatten in dem Gebäudekomplex randaliert.

Foto: Knappe

„Ich schätze, dass der Schaden im fünfstelligen Bereich liegt“, sagt Konrektor Hartmut Banniza. „Das sind Dinge, die leider immer wieder mal passieren.“ Stadtsprecher Frank Schliffke bestätigt dies. Doch die Stadt Viersen sieht keine Möglichkeit, Schulen besser zu sichern.

Bereits am Freitag meldete die Polizei, dass Unbekannte in der Nacht zuvor an zwei Scheiben der Realschule an der Josefskirche die äußere Schicht der Doppelverglasung eingeschlagen hatten. Gestohlen hätten sie nichts, sagt Banniza. In einem anderen Gebäudeteil seien dann zwischen Freitagabend und Samstagvormittag Einbrecher eingestiegen. Mit Hammer und Steinen hätten sie Scheiben zerstört, berichtet er. Beides ließen die Täter in der Schule zurück.

Die Täter hätten vermutlich zuerst eine Scheibe eingeschlagen und seien in einen Klassenraum geklettert, sagt Schliffke. Drinnen hätten sie erfolglos versucht, die Tür aufzubrechen. Also kletterten sie anscheinend wieder raus, schlugen an einer Außentür die Scheibe ein, griffen durch das Loch nach innen und öffneten die Notverriegelung. In der Hausmeisterloge griffen sie sich Werkzeug, mit dem sie dann unter anderem die Tür zum Sekretariat bearbeiteten. Darüber hinaus seien in der Turnhalle Sicherungen ausgeschaltet worden. „Vermutlich um Bewegungsmelder lahmzulegen“, berichtet Schliffke.

Weil im Sekretariat sensible Schülerdaten verstaut sind, habe ein Handwerker die Sekretariatstür bereits wieder gesichert, sagt der Stadtsprecher. Die Glasschäden seien noch am Samstag mit Notverglasung ausgebessert worden. „Der Gebäudeschadenservice kümmert sich um alles weitere“, sagt Schliffke. Wie teuer die Reparaturen werden, weiß Schliffke derzeit nicht.

Es sei schwierig, die meist zentral in der Stadt gelegenen Schulgebäude zu sichern, sagt Schliffke. Schließlich müssten die Schulgelände auch nach Unterrichtsschluss noch zugänglich sein, etwa für Elterntreffen oder andere Veranstaltungen, zum Beispiel in der Aula. An allen Schulen einen Wachdienst einzusetzen, sei zu teuer. Man sei darauf angewiesen, dass Anwohner wachsam sind und gegebenenfalls die Polizei kontaktieren.

Zu den Tätern, die in die Realschule eingebrochen sind, „haben wir noch keinen konkreten Verdacht“, sagt Polizeisprecherin Heymanns. Schulleiter Banniza könnte sich gut vorstellen, dass die Einbrecher Insider-Wissen hatten, sich auf dem Gelände auskannten. „Ich glaube nicht, dass das Profis waren“, sagt er. Wer zwischen Freitag, 21 Uhr, und Samstag, 9.30 Uhr, etwas Verdächtiges im Bereich des Schulgeländes beobachtet hat, erreicht die Polizei unter Telefon 02162/3770.