Nachfolger für „Haus Sonneck“ gesucht

Die Inhaber wollen das Restaurant in Hinsbeck abgeben.

Foto: Knappe

Hinsbeck. Ein bisschen wehmütig sind Ernst Willi und Birgit Franken schon, aber sie freuen sich auch auf den Ruhestand. Das Ehepaar möchte die Hinsbecker Gaststätte „Haus Sonneck“ an der Schloßstraße verkaufen. „Aus Gesundheitsgründen“, sagt der 63-Jährige. Für ihre Gäste sind die beiden aber erst einmal weiterhin da. „Wir führen die Gaststätte bis zum Verkauf weiter“, sagt Birgit Franken.

Die Gastronomen wollen zukünftig kürzertreten. 1982 hatten sie die Gaststätte von Ernst Willi Frankens Eltern übernommen. Seit 1845 ist Haus Sonneck in Familienbesitz. Den Namen trägt es seit 1952. Der 63-Jährige ist seit 49 Jahren Koch, war zehn Jahre auf Wanderschaft. Seine Meisterprüfung machte er in Heidelberg. Irgendwann zog es ihn wieder nach Hause. „Wir sind Gastgeber mit Leib und Seele“, sagt seine Frau (60). „Es ist uns eine Herzensangelegenheit, dass unsere Gäste gut versorgt sind.“

Das Ehepaar hat einen Makler beauftragt. Er soll einen Käufer finden, verpachten wollen die Frankens das Restaurant nicht. Der Nachfolger soll frischen Wind in das Restaurant bringen, wünschen sie sich. Gleichzeitig könne es auf alte Strukturen bauen. „Wir haben einen treuen Gästestamm“, sagt Birgit Franken. „Hinsbeck ist nicht der Nabel der Welt, aber es hat eine gute Anbindung.“ Dadurch kämen die Gäste nicht nur aus der näheren Umgebung, sondern auch aus Mönchengladbach, Krefeld, Duisburg und den Niederlanden, manche gar aus Dänemark und Belgien. Derzeit beschäftigt das Ehepaar einen Auszubildenden und zwei Gesellen.

Was es zu essen gibt? „Nur Leckeres“, sagt der Koch und grinst. Er orientiert sich an den Jahreszeiten. Nach Wild ist nun die Saison für Fisch, Schalen- und Krustentiere. Auf seiner Internetseite wirbt das Ehepaar mit: „Frische Landküche, mit Liebe gekocht“. Unter anderem hat es ein „Nette-Menue“ und ein „Menue zum Glücklichsein“ im Angebot. Im Restaurant ist Platz für 60 Gäste, auf der Terrasse auf der Rückseite des Gebäudes noch einmal für 46 Personen. Zum Haus gehören ein 500 Quadratmeter großer Parkplatz sowie zwei Wohnungen über dem Restaurant. Sie sind jeweils rund 100 Quadratmeter groß, eine davon hat eine Terrasse. Dort wohnen auch die Frankens. Nach dem Verkauf wollen sie zwar aus dem Haus Sonneck ausziehen, aber in Nettetal bleiben. Sie haben die Gaststätte regelmäßig sanieren lassen, „das war uns wichtig“, sagt Birgit Franken. „Es gibt keine gravierenden Mängel.“ Auch die Einrichtung wurde modernisiert. Aktuell ist die Holzverkleidung im Restaurant in Türkis gestrichen, die Stühle haben einen anthrazitfarbenen Überzug.

Ihr Nachfolger könne ausbauen, beispielsweise für eine Kochschule oder Fremdenzimmer, schlägt Ernst Willi Franken vor. Zusätzliche Erweiterungsmöglichkeiten biete ein kleiner Veranstaltungsraum sowie die ehemalige Kegelbahn, ergänzt seine Frau.