Chorgemeinschaft löst sich nach zehn Jahren auf
Chor Heilige Familie und St. Thomas Morus mangelt es an Nachwuchs. Die Mitglieder werden zudem immer älter.
Mettmann. Fast einstimmig war das Ergebnis bei der Abstimmung zum Verbleib der Chorgemeinschaft St. Thomas Morus/Heilige Familie: Man löst sich auf, nachdem man fast zehn Jahre mehrmals im Jahr zusammen in St. Vinzenz, Obschwarzbach und in Mettmann gesungen hat. Gründe für die Auflösung ist vor allem der fehlende Nachwuchs. Außerdem werden die langjährigen Mitglieder älter und altersbedingte körperliche Beschwerden — wie Sehschwächen oder Herzprobleme — schränken eine aktive Teilnahme erheblich ein. Zwei der Gründungsmitglieder sind immer noch engagiert und besuchen seit 70 Jahren jede Veranstaltung.
Auf der Jubiläumsmesse zum 70-jährigen Bestehen des Kirchenchores Heilige Familie gab die Chorgemeinschaft ihren Abschiedsauftritt. Ein letztes Mal sangen die Mitglieder gemeinsam die Klassiker von Mozart. Auch wenn man sich für die Trennung ausgesprochen hat, so sind die meisten nach einer so langen und erlebnisreichen Zeit im Chor doch traurig. „Viele würden gerne weitersingen, weil alles gut funktioniert hat“, erklärt Helga Grosssteinbeck, die seit 29 Jahren Vorsitzende des Chores Heilige Familie ist. In der Gemeinde bieten sich einige Möglichkeiten für die, die weitersingen und sich musikalisch weiterentwickeln wollen — in verschiedenen Projektchören oder im Seniorenchor.
In Gemeinschaften wie dem Seniorenchor werden im Vergleich zum Kirchenchor, der weitgehend klassisch ausgerichtet ist, auch rhythmischere Stücke geprobt. Gerne erinnert sich Grosssteinbeck an die vielen gemeinsamen Ausflüge oder Auftritte. Besonders der Auftritt im Kölner Dom zum 800-jährigen Domjubiläum oder die Eröffnung der Stadthalle ist ihr im Gedächtnis geblieben. „Wir haben immer und überall gesungen, einmal sogar auf einem Parkplatz an der Autobahn. Aber die Masse macht es nicht, sondern die Qualität“, so Grosssteinbeck.
Vor allem der Zusammenhalt war sehr stark und wurde von Pfarrer Herbert Ullmann ausdrücklich gelobt. Das Engagement der Mitglieder weiß auch Oleg Pankratz, der den Chor seit dem Jahr 2001 leitet, sehr zu schätzen: „Man konnte sich immer auf den Chor verlassen.“