Beim Ladies Day gehen die Damen auf Schatzsuche
Flohmarkt für Kleidung und Accessoires sowie eine Modenschau lockten viele in die Stadthalle.
Mettmann. Die Schatzsucherin von heute zeichnet sich durch Geduld und einen untrügerischen Blick für die sogenannte Bückware aus. „Gerade, wenn das so ein unsortierter Haufen ist, lohnt es, systematisch vorzugehen“, verriet Silke Weber ihre Strategie. Mit Erfolg: In ihren mitgebrachten Großraumtaschen trug sie „vor allem Accessoires“ nach Hause.
Der zum ersten Mal veranstaltete Ladies Day am Samstagnachmittag im Foyer der Stadthalle war überaus erfolgreich. Unzählige Frauen hatten offensichtlich Frühjahrsputz in ihren Schränken und Kommoden veranstaltet, um Hosen, Röcke, Blusen, T-Shirts, Schuhe und jede Menge Handtaschen auszusortieren und zu verkaufen.
„Es ist doch so, dass man sich einfach an manchen Sachen sattsieht. Die müssen raus, damit Platz für Neues da ist“, erklärte Martina Berle. Und was der einen nicht mehr gefällt, war für die andere das viel zitierte gefundene Fressen. „Da sind manchmal Teile dabei, die sind echt klasse und kosten ja fast nichts“, urteilte Bärbel Frenzel. Laut Eigenaussage blättert sie ein Vermögen für ihre Garderobe hin, aber kombiniert Teile namhafter Labels oft mit Sachen preiswerter Modeketten. „Oder eben mit Flohmarktsachen.“ Stolz hielt sie ihre „Beute“ unterm Arm. „Aber Schuhe, die schon getragen sind, würde ich nie nehmen. Da bin ich fies vor.“
Mit der Anprobe war es beim Ladies Day so eine Sache. Manche Frauen durften in Absprache mit den Inhaberinnen Textilien mit in Richtung Toiletten nehmen, „denn unten sind Spiegel und ich muss ja sehen, wie das sitzt“, sagte Annette Petzlau. Andere behalfen sich mit dem untrügerischen Auge bester Freundinnen, die an anprobierten Blusen zupften und korrigierten, bis Schulterpolster so saßen, wie es auf Modefotos aussieht.
Weiteres Glanzlicht war die Modenschau. Vorher waren von der feuerroten Lederjacke bis zum halbtransparenten Abendkleid von verschiedenen Anbieterinnen Textilien, Schuhe und Accessoires ausgewählt worden, die während einer großen Modenschau präsentiert wurden. Und dass eines der Modelle dann fast über die waffenscheinpflichtigen hohen Hacken stolperte, fand viel Sympathie. „Manche Sachen sehen eben nur gut aus, sind aber eher unpraktisch zum Tragen“, wie Silke Weber fand. „Es lohnt sich eben immer, ganz genau hinzusehen.“