Blueswoche: Willkommen und Abschied
150 Gäste begleiten das Auftaktkonzert. Heinz-Peter Helmer gibt nach 20 Jahren die Organisation ab.
Mettmann. Mit Jenny Kerr und Phil Milner startete am Samstag im Gesellschaft Verein die 18. Auflage der Mettmanner Blueswoche. Mehr als 150 Besucher waren begeistert von der musikalischen Klasse, die Jenny Kerr im Duo mit dem Gitarristen ihrer Band auf die Bühne brachte.
Beide sind in Mettmann schon nahezu alte Bekannte. Vor fünf Jahren starteten sie bei der Blueswoche ihre damalige Europatournee, zwischenzeitlich war die Jenny-Kerr-Band zweimal auf dem Heimatfest zu Gast.
Mit einer Mischung aus Country, Blues, Folk und Rock gibt Jenny Kerr ihrer Musik eine unverfälschte Handschrift, die sich irgendwo zwischen Ry Cooder, Taj Mahal und Bob Dylan bewegt. Nicht nur stimmlich, sondern auch an der Gitarre harmonierte das Duo bestens. Für das musikalische Vorprogramm sorgte Special Guest Henning Otte.
Bei nahezu zwei Jahrzehnten Blueswoche kann man wohl in vielerlei Hinsicht von Traditionen sprechen. Der Startschuss fällt seit langem im Gesellschaft Verein, die Schlussakkorde werden seit jeher bei "Top of the Crop" in der Aula des Konrad-Heresbach-Gymnasiums gespielt. Mit dieser Tradition wird diesmal gebrochen, das Abschlusskonzert findet in der Stadthalle statt. "Es gab Überschneidungen mit den Abiturvorbereitungen", sagte Wolfgang Pieker.
Ansonsten konnte sich der Blueswochen-Organisator recht entspannt zurücklehnen und in seiner gewohnt unaufgeregten Art das Konzert verfolgen. Vergessene Instrumente, geplatzte Konzerte, zu früh oder zu spät angereiste Musiker - wenn Wolfgang Pieker aus dem Nähkästchen plaudert, kommen aus den vergangenen 17 Jahren allerlei kleinere und größere Katastrophen zum Vorschein. Gemeistert hat er sie ohnehin alle, und dennoch ist ihm zu wünschen, dass diesmal alles glatt geht.
Zum mittlerweile fünften Mal wurde am Samstag auch der Ehren-Bruno verliehen. Er ging in diesem Jahr an Peter Korn, der seit 13 Jahren für die Redaktion des Programmheftes der Blueswoche verantwortlich ist. "Wolfgang Pieker ruft mich immer im Januar an und fragt, ob ich noch dabei bin", schmunzelt der Journalist, den auch noch andere Bande mit der Blueswoche verbinden. Er war vor 30 Jahren der erste Gitarrenschüler von Kulturamtsleiter Heinz-Peter Helmer, für den die 18. Auflage der Blueswoche zugleich die letzte als Mitorganisator sein wird. Vor fast 20 Jahren habe ihm Wolfgang Pieker von seiner Idee erzählt. "Dann lass uns das doch mal versuchen", sei damals seine Antwort gewesen.
Genauso unspektakulär, wie er damals den Start der Blueswoche begleitet hat, möchte der Kulturamtschef nun seinen Part in andere Hände übergeben. Der Blueswoche, ihrem Organisator und ihren vielen Fans bleibt zu wünschen, dass das städtische Engagement für eines der wenigen kulturellen Highlights dennoch unvermindert weitergeht.