Bürgerforum: „Die Stadt braucht eine Idee“

Das Bürgerforum fordert für Mettmann endlich einen richtungsgebenden Masterplan für die Zukunft.

Mettmann. „Die Politik braucht Mut zur großen Lösung und darf sich nicht im Klein-Klein verzetteln.“ So lautete der Appell von Peter Feyen, dem Vorsitzenden des Mettmanner Bürgerforums, auf dem Forumsabend am Dienstag. Auf dem Treffen wurde von vielen Gästen beklagt, dass es für Mettmann keine große Idee, kein großes Thema, keinen Masterplan gebe, der festlegt, wohin Mettmann sich entwickeln soll.

Das in Auftrag gegebene Handlungskonzept für die Innenstadt enthalte wenig Neues, habe aber dennoch einige gute Ansätze. Doch es fehle auch diesem Papier ein tragendes Thema für Mettmanns Zukunft. Das Konzept, mahnte Feyen, dürfe der Stadt nicht allein dazu dienen, an Fördermittel zu kommen. „Dafür werden dann Daten durch die Computer gejagt, aber am Ende kommt nichts dabei raus“, beklagte Architekt Manuel Reig, Mitglied des Forums. Statt dessen müsse die Stadt doch erst mal eine Idee, einen Masterplan entwickeln.

Der Weg zu dieser großen Idee sei kein leichter. Und er könne nicht allein von der Verwaltung und der Politik gegangen werden, sagte Christoph Hütten, Forumsmitglied und Ratsherr der Grünen. „Das wird nicht zu schaffen sein, wenn es der Stadt nicht gelingt, die privaten Grundstückseigentümer mitzunehmen“, sagte er. Mettmann brauche dafür eine Integrationsfigur, einen Manager, der es schafft, alle Kräfte in der Stadt zu mobilisieren und zu begeistern.

Handlungsfelder seien im Innenstadtkonzept benannt. Als Mettmanner Schwäche hat das Planungsbüro Junker und Kruse etwa das Fehlen eines attraktiven zentralen Stadtmittelpunkts ausgemacht. Außerdem müssten für Quartiere wie die Oberstadt eigene Profile erarbeitet werden.

„Eine Filiale der Kreissparkasse auf dem Jubiläumsplatz ist völlig in Ordnung, aber muss dort auch die ganze Verwaltung sitzen? Da könnte die Stadt mit der Kreissparkasse doch was hinkriegen“, meinte Thomas Dinkelmann, 2. Vorsitzender des Bürgerforums. Zurzeit habe Mettmann eine „einzige Ecke mit hoher Aufenthaltsqualität, den Markt. Dort fühlen sich die Mettmanner wohl. Das hat der Weinsommer am vergangenen Wochenende gezeigt“, sagte Dinkelmann. Die Overhoffschen Höfe hätten das Potenzial, ein weiterer Ort mit hoher Aufenthaltsqualität zu werden.

Dinkelmann: „Wir müssen etwas Besonders schaffen, aber aus dem, was vorhanden ist.“ Und deshalb wäre nach Meinung Feyens auch schon viel erreicht, wenn etwa die maroden Häuser am Markt saniert und wieder mit Leben gefüllt werden könnten. Leer stehende Ladenlokale, so Feyen, könnten zurückgebaut und in Wohnungen umgewandelt werden.

Sollte es der Stadt nicht gelingen, etwas Nachhaltiges zu entwickeln, werde es auch künftig nur Flickschusterei in Mettmann geben, mahnte Feyen und erntete breite Zustimmung.