(am) Die Sonne ist eine gute Energielieferantin. Viele Menschen wollen das gerne nutzen, um unabhängig von den Strompreisentwicklungen zu sein und nachhaltig Energie zu produzieren. Dafür muss eine Photovoltaik-Anlage zum Sammeln und Nutzen der Sonnenenergie installiert werden. Doch dabei tun sich viele Fragen auf.
Gut, dass es die Bürgersolarberatungen gibt, die der Kreis Mettmann mit seinen Städten vor gut zwei Jahren ins Leben gerufen hat. Sie besteht aus geschulten Personen, die Ratsuchende kostenfrei und unabhängig bei der Planung einer PV-Anlage unterstützen. Die Schulungen werden vom Verein Metropol Solar durchgeführt und umfassen mehrere Workshops.
Die Beratenden sind in örtlichen Gruppen organisiert. Dank der Finanzierung der Workshops durch den Kreis Mettmann im Rahmen der Solaroffensive sind bereits in neun Städten Ortsgruppen aktiv. In der Stadt Mettmann soll aktuell eine zehnte Gruppe entstehen, informiert der Kreis.
Bei ihrem jüngsten Vernetzungstreffen zogen die Ortsgruppen jetzt eine erste Bilanz: Seit dem Start der ersten Ortsgruppen Ende 2022 wurden insgesamt knapp 700 Beratungen durchgeführt. Rund ein Drittel dieser Beratungen führte bereits zur Umsetzung – das bedeutet etwa 230 neu installierte PV-Anlagen. „Angesichts der ausschließlich ehrenamtlichen Arbeit sind das bemerkenswerte Zahlen“, so der Kreis. Sebastian Kock, Leiter der Stabsstelle Klimaschutz des Kreises Mettmann, zeigt sich begeistert.
Trotz der Aufwände stellten viele Berater während des Vernetzungstreffens heraus, wie erfüllend es ist, gemeinsam mit den Interessenten die individuell passende Anlage zu entwickeln. Um die Bürgersolarberatung bekannter zu machen, sind die Ortsgruppen regelmäßig auf städtischen Veranstaltungen präsent und bieten dort mit der Verbraucherzentrale allgemeine Informationen an. Ein Highlight einiger Ortsgruppen sind die „Solarpartys“: Hierbei können Interessierte bereits installierte PV-Anlagen direkt vor Ort besichtigen und sich mit den Betreibenden austauschen.
Dass das Konzept aufgeht, zeigt nicht nur die große Nachfrage mit fast 700 Beratungen: Trotz des noch recht jungen Angebots wurden bereits viele Ortsgruppen ausgezeichnet. So gab es beispielsweise Preise für das generelle ehrenamtliche Engagement oder für den Beitrag zum Klimaschutz und zur Nachhaltigkeit. „Der nächste Meilenstein liegt bei 1000 Beratungen – bei der Motivation der Beraterinnen und Berater ist das jedoch nur eine Frage der Zeit“, ist sich Sebastian Kock sicher.