Bürgerverein fordert härteres Vorgehen gegen Sprayer

Schmierereien regen die Menschen in Metzkausen schon seit vielen Jahren auf.

Metzkausen. Eine überaus emotionale Debatte haben die Mitglieder des Bürgervereins Metzkausen an ihrem jüngsten Bürgerstammtisch in der Gasstätte Ratskeller geführt. Das Thema „Graffiti“ erregte die Gemüter. Wie gegen diesen an Hauswände und Fassaden gesprühten „Wildwuchs“ vorgegangen werden kann und welche wirksamen Maßnahmen gegen weitere Aktionen vorgenommen werden können, wollten Julia und Sascha Heuer den Metzkausenern näherbringen.

Beide betreiben in Ratingen eine Firma, die auf derlei Arbeiten spezialisiert ist. Vandalismus oder Kunst, Sachbeschädigung oder Verschönerung — ginge es nach den Mitgliedern des Bürgervereins, müsste die Polizei viel härter durchgreifen. „Warum kümmern sich die Kommunen nicht intensiver? Das verstehe ich nicht“, schimpfte auch der 1. Vorsitzende Klaus Sänger.

Selbst das Mettmanner Rathaus sei mit einem sogenannten Tag, wie die Signatur eines Sprayers im Englischen genannt wird, markiert. „Aber wir lassen nicht nach und kümmern uns“, versprach Michael Rösch. „Wo ein Graffiti ist, kommen schnell weitere dazu“, sagte Alfred Lechner aus Erfahrung. Mit dem Vorsitzenden Sänger hat er schon oft Stahlwolle und Putzmittel in die Hand genommen, um Schmierereien selbst zu entfernen.

„Aber man muss sehr schnell sein“, sagte Julia Heuer. Je nachdem, auf welchen Untergrund gesprayt worden sei, müssten entsprechende Utensilien zur Entfernung gewählt werden. Denn Sandstein sauge besonders gut, eine Putzfassade sei da schon leichter zu reinigen. Mittel aus Baumärkten, sagte sie, seien aber nicht zu empfehlen. „Lassen Sie das lieber den Fachmann machen.“

Eine Anti-Graffiti-Imprägnierung erleichtert die Entfernung zukünftiger Kritzeleien. „Aber die malen doch schon längst nicht mehr bloß auf 1,5 Meter Höhe, die klettern doch viel höher“, warf Alfons Rogowski ein. „Vielleicht sollte man es so machen wie in Süddeutschland. Da wurden gute Graffiti-Künstler engagiert, damit sie nach Absprache Trafo-Kästen bemalen“, meinte Alfred Lechner. Damit sei kein Platz mehr für Geschmiertes. Oder man müsste regelmäßig auf der Hut sein und frisch Aufgemaltes sofort abwischen.

„Wie bei den Postkästen. Eine ganze Zeit lang wurden sie immer wieder beschmiert.“ Weil diese hässlichen Kritzeleien aber auch sofort wieder entfernt wurden, hätten es die selbst ernannten Künstler wohl aufgegeben.

Nach dem Motto „nicht jammern, sondern Initiative zeigen“, versuchten Sänger und Rösch bereits vor zwei Jahren, Kontakt zu den Kunstlehrern der Gymnasien aufzunehmen, um auch die Schüler für das Problem zu sensibilisieren. „Aber die wollten nicht mit uns diskutieren.“ Trotzdem versucht der Bürgerverein, Netzwerke gegen die Schmierereien zu bilden und aktiv dagegen vorzugehen.