Caritas-Netzwerk zieht um
Das alte Fachwerkhaus an der Düsseldorfer Straße wird verkauft. Der neue Treffpunkt liegt an der Mittelstraße.
Mettmann. Die Handwerker werkeln in der Küche, ein kleiner Trupp Frauen bringt einen alten Apothekerschrank auf Vordermann, Kartons werden ausgepackt, und mittendrin tagt die Kulturgruppe bereits. „Hier anzukommen, ist etwas ganz Wertvolles für das Netzwerk“, sagt Margret Sönnichsen.
Quasi pünktlich zu seinem zehnten Geburtstag ist das Caritas-Netzwerk umgezogen. Am vergangenen Montag gab es ein „richtiges Pack-Frühstück“, sagt die hauptamtliche Mitarbeiterin. 13 Frauen und Männer waren dabei, und innerhalb von rekordverdächtigen drei Stunden war alles in Kisten und Kartons verstaut. „Die alte Adresse an der Düsseldorfer Straße mussten wir räumen“, erläutert sie den Grund für den Adresswechsel.
Die evangelische Kirchengemeinde wird das schöne Fachwerkhaus verkaufen. Die Zimmer an der neuen Adresse, Mittelstraße 13, beschreibt Margret Sönnichsen, seit 2003 für die Belange des Netzwerkes verantwortlich, als „anders“: „Der Eingang ist klasse, die Küche wird super und die hinteren Räume sind dunkler.“
Im Vergleich zur Düsseldorfer Straße ist nicht mehr oder weniger Platz, „die ungefähr 150 Quadratmeter teilen sich nur ganz anders auf“. Wichtig ist, genügend Raum für die verschiedenen Aktivitäten zu haben.“
Seit Gründung des Netzwerkes, das im Juli 2001 an der Schwarzbachstraße in der vormaligen Lambertus-Stätte gegründet wurde, hat sich viel verändert. „Die Anzahl der Teilnehmer hat sich verdoppelt. Zu dem ursprünglichen Programm aus Gedächtnis-Training, der Kreativabteilung mit Kunst und Kultur nebst Fitness sind viele Angebote hinzugekommen.“ Es gibt Sprachkurse für Englisch und Französisch, Bridge- und Canasta-Runden und mittlerweile vier PC-Gruppen.
Neu ist der Büchertausch, „aber bitte nicht nur Bücher bringen, sondern unbedingt auch welche mitnehmen“, sagt Margret Sönnichsen, die selbst gerne bei einer Tasse Kaffee mit den Netzwerkern über Literatur redet. Ihre eigentlichen Aufgaben bestehen darin, zu koordinieren und moderieren.
„Ich bin oft ein Anlaufpunkt.“ Gibt es Streit, spielt sie Schlichterin und kommt in die entsprechende Gruppe. Aber weitestgehend organisieren sich die Netzwerker selbstständig. „Das sind ja viele 68er, die haben ganz schön Dampf.“ Richtig enge Freundschaften sind bei den Teilnehmern entstanden, das zeigte sich auch beim Geburtstagsfest.
Denn kaum war am vergangenen Freitag der Umzug so weit gestemmt und alles an der Mittelstraße abgeladen, ging es auch schon ins Gemeindehaus an der Friedhofstraße. „Das war toll, ein richtig gelungener Abend“, schwärmen die Beteiligten.
Die Kabarett-Gruppe „Extra Drei“ führte durch den Abend, die Sänger der jungen Kantorei St. Lambertus sangen fröhliche Lieder wie „Pack’ die Badehose ein“, und auch das Netzwerk selbst beteiligte sich mit einem kreativen Rückblick. Im Oktober ist ein Netzwerk-Frühstück geplant. „Dann laden wir die neuen Nachbarn ein und machen ein kleines Fest“, sagt Margret Sönnichsen.
Bis dahin allerdings ist noch einiges zu tun. Computer müssen ihren Platz und Stromanschluss bekommen, Bücherregale müssen aufgebaut und allerlei Utensilien einsortiert werden. Wie das bei einem Umzug eben ist.