Caritas stockt das Personal für Flüchtlingsberatung auf

Yasemin Yavuz und Danijela Markota bieten Sprechstunden und individuelle Betreuung an. Ehrenamtliche Helfer sind unentbehrlich.

Caritas stockt das Personal für Flüchtlingsberatung auf
Foto: Dietrich Janicki

Mettmann. Im vergangenen Jahr hat die Stadt Mettmann den Caritasverband mit der Beratung und Betreuung für Flüchtlinge sowie der Ehrenamtskoordination beauftragt. „Wir hatten uns bereits zuvor in der Flüchtlingshilfe engagiert, aber mehr oder weniger finanziert durch Spenden“, fasst Abteilungsleiter Martin Sahler zusammen.

In der Beratungsstelle des Fachdienstes Integration und Migration (FIM) an der Johannes-Flintrop-Straße 6 hatte Yasemin Yavuz für den Bereich Mettmann zunächst eine halbe Stelle inne für Flüchtlingsberatung und Ehrenamtskoordination. Doch seitdem hat sich die Zahl der Asylsuchenden in Mettmann mehr als verdoppelt von 232 im Januar 2015 auf aktuell 520. Seit dem 1. Februar bekleidet Yasemin Yavuz eine volle Stelle, ihr zur Seite steht seitdem zusätzlich Danijela Markota, Studentin der Erziehungswissenschaften im fünften Semester. Sie übernimmt weitere sechs Stunden Arbeit pro Woche.

Yasemin Yavuz ist erleichtert, ihren Klienten nun mehr Zeit widmen zu können — dringend notwendig, findet sie: „Das vergangene halbe Jahr war sehr belastend und arbeitsintensiv. Es war kaum noch möglich, sich auf die Bedürfnisse der Klienten einzustellen. Ohne die vielen ehrenamtlichen Helfer wäre das nicht zu bewältigen gewesen“, so die 37-Jährige. Neben ihrer offenen Sprechstunde einmal wöchentlich, sowie individuellen Terminvereinbarungen und der ständigen Anwesenheit beim Flüchtlingstreff im Mehrgenerationenhaus hofft Yasemin Yavuz, künftig auch in den Flüchtlingsunterkünften vor Ort als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen. „Den größten Teil der Asylbewerber betreue ich in enger Zusammenarbeit mit Ehrenamtlichen. Ich bin sehr dankbar für deren Unterstützung“, sagt sie.

Danijela Markota als „Neue“ im Team ist kein „Frischling“. Sie hatte Yavuz 2015 fünf Monate im Rahmen eines Studienpraktikums zugearbeitet. „Meine Eltern sind in den 1960er Jahren nach Deutschland eingewandert. Während des Bosnienkrieges in den 90ern habe ich mitbekommen, was Mitglieder meiner Familie auf der Flucht erlebten. Als die Flüchtlingszahlen 2015 so stark anstiegen, war für mich klar, dass ich beruflich in diesem Bereich tätig werden wollte“, schildert die 32-Jährige.

Offene Sprechzeiten des Caritas-Fachdienstes sind dienstags von 14 bis 16 Uhr, zusätzliche Terminabsprache unter Telefon 02104/926217. Red