Präsenz-Wahlkampf beginnt Klaus Wiener stellt sich in Erkrath vor
Erkrath · Klaus Wiener aus Haan will die Nachfolge von Michaela Noll in Berlin antreten. Der Besuch in Erkrath war sein zweiter Auftritt im Präsenz-Wahlkampf.
(tpp) Beinahe wäre der erste CDU-Stammtisch seit Beginn der Pandemie ins Wasser gefallen. Das Unwetter am Mittwoch hatte auch das „Brauhaus zum Goldenen Handwerk“, das direkt an der Düssel liegt, schwer getroffen und viele angekündigte Teilnehmer zur Absage bewogen. Immerhin zwölf kamen doch und hatten zwei Stunden lang einen geselligen Austausch mit Bundestagskandidat Klaus Wiener, bevor die Düssel am späten Abend über die Ufer trat. Die persönliche Vorstellung bei den Parteifreunden aus Erkrath war der zweite Termin im Präsenz-Wahlkampf für den Haaner, nach dem „Kandidatencheck“ beim Industrieverein Langenfeld am Vorabend.
Klaus Wiener (58), promovierter Volkswirt, ist ein gefragter Experte bei Politik und Wirtschaft und erzählt auch gerne aus seinem Leben. Auf Anraten seines Vaters, der Berufsschullehrer war, habe er zunächst eine Ausbildung zum Anlagenelektroniker gemacht, während der er sich zunehmend für Politik und Wirtschaft interessiert habe. Also folgten auf die Lehre gleich ein VWL-Studium und eine Promotion, die ihn auf 30 Jahre voller „Investitionen, Wachstum und Zinsentwicklung“ vorbereiteten. Während des Studiums verbrachte Wiener einige Zeit an der University of Georgia (USA), wo er seine spätere Frau Kerstin kennenlernte. Während Kerstin Wiener habilitierte und heute Professorin an der Uni Wuppertal ist, ging Klaus Wiener in die Wirtschaft, unter anderem bei der Westdeutschen Landesbank und als Chefvolkswirt bei einer großen Vermögensberatung.
Digitalisierung, Klimaschutz und Staatsschulden als Hauptthemen
Wiener verzichtete auf einen Wechsel in die Firmenzentrale in Mailand und ging stattdessen für zwei Jahre nach Berlin. Aus Nordhorn an der niederländischen Grenze stammend, zog es ihn schließlich wieder zurück in den Westen, wo er seit 2004 mit seiner Familie in Haan lebt. „Für mich war klar, dass, wenn ich mich politisch engagieren würde, dann auf dieser Ebene“, sagt Wiener. Als Michaela Noll 2020 verkündete, sich aus dem Bundestag zurückzuziehen, habe er seinen „Hut in den Ring geworfen“.
Sollte er im September das Direktmandat gewinnen, wolle er sich besonders um die Themen Digitalisierung, Klimaschutz und Staatsschulden kümmern. „Die Steuern zu erhöhen, wäre der falsche Weg, um die Corona-Kosten zu bewältigen“, sagt Wiener. Stattdessen solle man in die Zukunft investieren.