Verkehr in Mettmann CDU: Radkonzept muss Anwohner mitnehmen
Mettmann · Die Christdemokraten bekennen sich zu den Planungen insgesamt. Über kritische Punkte müsse aber noch gesprochen werden.
Die Mettmanner CDU hat sich zum Entwurf des Radverkehrskonzeptes für die Kreisstadt bekannt. Es soll im nächsten Mobilitätsausschuss am Mittwoch, 2. März (17 Uhr, Rathaussaal, Neanderstraße 85) beschlossen werden. Neuralgische Punkte müssten allerdings noch mit dem gesamten Verkehrsentwicklungs-Plan, VEP, abgestimmt werden, heißt es in der Mitteilung. Hierzu zählt die CDU den Bau von Kreisverkehren an der Ringstraße und „Maßnahmen zum Parken und Parkraum-Management“. In all diesen Punkten müssen Platz und Vorrechte zwischen Rad- und Autofahrenden neu verteilt werden. Dies solle, so die CDU, den Beschluss im März nicht aufhalten; die Themen müssten zeitnah im Jahr 2022 angegangen werden.
Rebecca Türkis, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Mettmanner Grünen, sieht in dem Verfahrensvorschlag der Christdemokraten grundsätzlich kein Problem. „Wir Grünen haben jahrelang ein Radverkehrskonzept für Mettmann gefordert. Uns ist wichtig, dass es jetzt als Ganzes beschlossen wird.“ Auf Basis eines solchen Konzepts könne die Stadt Fördermittel beantragen. Türkis: „Mit dem Radverkehrskonzept ist ja auch eine Priorisierung von Maßnahmen verbunden. In diesem Rahmen können wir auf den Gesprächsbedarf der CDU eingehen.“
Grundsätzlich soll die intensive Vorarbeit der Mettmanner Ortsgruppe im Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club, des RV Edelweiß, von me-sport und dem Polizei-Sportverein PSV, von den To Do-Listen in die Mettmanner Wirklichkeit übertragen werden. Eine Liste mit 41 preiswerten Verbesserungsvorschläge liegt längst vor. Ziel ist es, in Mettmann durchgängige und sichere Radwege zu schaffen, die an den Stadtgrenzen nicht abrupt enden, sondern nahtlos an überörtliche Radwege anschließen.
Das bei der Konzeption mitwirkende Planungsbüro „stadtVerkehr“ hatte als Ziel, den Anteil der Radfahrer in Mettmann von zurzeit knapp drei Prozent auf 15 Prozent bis 2025 und 20 Prozent bis 2030 zu erhöhen.
Hierbei sieht sich auch die CDU fest im Sattel. Sie will aber auch Anwohner mitnehmen, die für Radwege unter Umständen auf Parkplätze verzichten müssen. Denn im Viertel rings um das Rathaus haben Verwaltung und Politik eines bereits erleben können: Grundsätzlich ist kein Bürger gegen mehr und bessere Radwege. Sobald dies jedoch den Verlust etwa des eigenen Auto-Parkplatzes bedeutet, regt sich Protest.
Hier bietet die CDU gleich mehrere Vorschläge zur Lösung von Zielkonflikten an. Die Stadt Mettmann müsse sich um ein modernes Parkraum-Management bemühen. Die CDU werde Anwohner unterstützen, Lösungen auch für den ruhenden Verkehr zu entwickeln und einzurichten. Moderne Formen wie Quartiersgaragen und Park and Ride-Plätze, beispielsweise „Auf dem Pfennig“, bieten aus Sicht der Christdemokraten flexible Möglichkeiten für Mettmann.