Als sie wieder draußen war, traute sie ihren Augen nicht. Ihr zwei Jahre alter Chihuahua Momo war auf einmal nicht mehr da. Der 5,2 Kilo schwere Rüde war vor dem Geschäft angebunden, weil er nicht mit hinein durfte. Ein Zeuge beobachtete zwei Mädchen, die mit dem angeleinten Hund zunächst nur spielten, während die Ältere der beiden Jugendlichen zeitgleich mit einem Handy telefonierte.

Dann aber leinten die Mädchen offenbar den Chihuahua los und entfernten sich zu Fuß in Richtung Nordstraße, wobei der Hund an der blauen Leine nach Angaben des Zeugen „zutraulich“ folgte. Seit diesem Zeitpunkt fehlte jede Spur von dem zweijährigen Chihuahua, der ein schwarzes Fell mit mehreren hellen Flecken hat und ein blaues Halsband ohne Steuermarke trug. Die Polizei in Mettmann veröffentlichte am Mittwoch einen Aufruf, mit dem nach den Mädchen — die vermutlich zwischen 10 und 16 Jahre alt sind — gesucht wurde.

Auch Vanessa Schultchen wurde aktiv. Sie klebte noch am Nachmittag und Abend in der Stadt viele Suchplakate und verbreitete Fotos von Momo in sozialen Netzwerken. Offenbar mit Erfolg. Eine Arbeitskollegin von ihr beobachtete am Mittwoch zwei Mädchen und sprach sie an. Wenig später brachte sie Vanessa Schultchen den Hund zurück.

Angeblich hätten die Mädchen behauptet, der Hund sei absichtlich längere Zeit an dem Pfosten allein gelassen und so mit „ausgesetzt“ worden, so Schultchen. „Jetzt schläft er erstmal und ist froh, wieder zu Hause zu sein“, sagt Vanessa Schultchen am Mittwoch. Die Mettmannerin hat die ganze Nacht um ihren Hund gebangt. Auch ihr zweijähriger Sohn habe Momo sehr vermisst und ihn immer wieder gerufen. Vor einem Geschäft anbinden will sie ihn nun nie mehr. „Den verstecke ich in einer Tasche oder lasse ihn zu Hause“, sagt Vanessa Schultchen. Die Mädchen erwarte nun eine Anzeige.