Das leistet sich Mettmann

59 000 Euro bleiben in Mettmanns Stadtsäckel übrig. Kein allzu dickes Ruhepolster.

Foto: Dietrich Janicki

Mettmann. Wenn der Bürgermeister im Rat etwas sagt, wird selten geklatscht und auf die Tische geklopft. Doch als Thomas Dinkelmann sagte, „der Haushaltsausgleich 2018 ist der erste, der nicht mit Steuererhöhungen erkauft wird. Die städtischen Steuersätze bleiben konstant“, brandete im Ratssaal Applaus auf. Den Bürgern stellte er für das Jahr 2019 sogar eine Senkung der Grundsteuer B in Aussicht, wenn alles so weiter laufe, wie bisher.

Thomas Dinkelmann, Bürgermeister

Die Hebesätze für Grundsteuer B (480 Prozent) und Gewerbesteuer (435 Prozent) bleiben unverändert. Die Stadt hat für 2018 einen Überschuss von rund 59 000 Euro in den Haushalt eingeplant. Erträgen in Höhe von 105 928 145 Euro stehen Aufwendungen in Höhe von 105 869 061 Euro gegenüber. Gestiegenen Einnahmen aus der Gewerbesteuer, Einkommensteuer, Umsatzsteuer sowie eine Steigerung der Schlüsselzuweisungen machten sich auf städtischer Seite mit 1,4 Millionen Euro bemerkbar. Die Aufwendungen der Stadt Mettmann sind gegenüber dem Vorjahr zwar um rund 2,4 Mio Euro gestiegen, die Ertragssteigerungen stehen dem jedoch positiv gegenüber, so Dinkelmann.

In diesem Jahr sei es der Stadt gelungen, eine Gasnetz- und Stromnetzgesellschaft zu gründen. Die Tour de France sei mit einem internationalem Medien- und Publikumsinteresse durch Mettmann verlaufen. Die Eltern können sich über den Neubau der Kindertagesstätte an der Gruitener Straße freuen. Darüber hinaus ist auch der Anbau für eine zusätzliche Gruppe am evangelischen Kindergarten Am Hoshof bereits im Rohbau. Um die Flüchtlinge angemessen unterzubringen, ist eine städtische Unterkunft für Flüchtlinge an der Hasseler Straße in Metzkausen errichtet worden. Geklärt ist nun auch, dass die Stadthalle nicht abgerissen, sondern saniert wird, ein Nutzungskonzept liegt vor. Die Bauarbeiten in der Innenstadt sind schon weit vorangeschritten und wurden bislang nicht durch Frost behindert.

Im Anschluss an die Haushaltsrede von Bürgermeister Thomas Dinkelmann stellte Stadtkämmerin Veronika Traumann den Haushalt 2018 im Detail vor. Zum zweiten Mal in Folge kann nach vielen Jahren der Haushaltssicherung ein ausgeglichener Haushalt aufgestellt werden. Jeder, der in der Stadt lebt und arbeitet, zahlt über die Einkommensteuer auch einen kleinen Teil ins Stadtsäckel ein. Im vergangenen Jahr ist dieser Anteil insgesamt um 1,3 Millionen Euro gestiegen, sagte Traumann. „Man merkt, dass Mettmann keine vergreisende Stadt ist und hier viele junge Familien leben“, sagte Traumann. Das habe man sonst nur in Universitätsstädten.

Veronika Traumann wies allerdings auch auf zahlreiche Risiken und Unwägbarkeiten im Haushalt hin. 59 000 Euro Plus sei kein allzugroßer Puffer, wenn man nicht wisse, wie sich die allgemeine Konjunktur entwickle. Ebenso unklar sei, wie sich die Kreisumlage gestalte, bekommen die Städte etwas zurück, oder müssen sie drauf zahlen.

Rund 1,5 Millionen hat die Stadt für den Bau einer Unterkunft für Flüchtlinge am Bennighover Weg eingeplant. „Ich hoffe, wir brauchen das Geld nicht“, sagte Traumann, man wisse aber nie, wie viele Asylbewerber die Stadt zugewiesen bekomme.

Eine Rechnung mit vielen Unbekannten ist auch der Neubau der Stadthalle sowie der Umbau der Feuerwache in Mettmann. Kostensteigerungen sind möglicherweise zu erwarten. Die Stadt hat vor, 2018 rund 700 000 Euro in die Sanierung des Kanalnetzes sowie rund 500 000 Euro für die Sanierung von Straßen bereit zu stellen. Für rund 900 000 Euro möchte die Stadt Grundstücke ankaufen.