Kinderchöre interpretieren Weihnachtsgeschichte neu
Ein Obdachloser erklärt einer Iranerin die Weihnachtsbräuche.
Mettmann. Eigentlich ging es beim Weihnachtsmusical der Kinderchöre von St. Lambertus wie immer um Herbergssuche, den Hirten auf den Feldern, die Verkündigung der Frohen Botschaft durch die Engel und die Geburt Jesu im Stall von Bethlehem. Beim näheren Hinsehen war diesmal einiges anders. Bei der Aufführung des Musicals „Suleilas erste Weihnacht“ von Dagmar und Klaus Heizmann, brillant musikalisch und schauspielerisch inszeniert von Regionalkontor Matthias Röttger, wurde die Weihnachtgeschichte einmal aus einem ganz anderen Blickwinkel erzählt.
Suleila (Aliyah Kluth), ein Mädchen, deren Eltern aus dem Iran stammen, besucht mit ihren Freunden Pascal (Hanna Zeider), Kira (Fenna Otto) den Obdachlosen Otto (Hartmut Otto), der mit seinem Hund unter einer Brücke lebt. Suleila kennt die hiesigen Weihnachtsbräuche nicht und stellt an Otto Fragen zu dem besonderen Ereignis, das vor 2000 Jahren stattfand.
Die Weihnachtsgeschichte wird während der Erzählung von den Kinderchorkindern dargestellt und mit klangvollem Chorgesang begleitet. Dabei überzeugen Carlotta Imbusch als Maria und Ann Katrin Reinhardt als Josef.
Auch die anderen in den schauspielerischen Szenen eingesetzten Chorkinder beherrschen Text und Gesang. Otto wird während seiner Erzählung der biblischen Geschichte von Passanten mehrfach unterbrochen und sogar als Penner bezeichnet. Das stört ihn nicht. Suleila hat am Ende den Kern der Weihnachtsgeschichte verstanden. „Gott macht sich zu den Menschen auf, weil er sie liebt.“
Danach gibt es für eine rundum gelungene Aufführung großen Beifall der vielen Besucher. Statt eines Eintritts spenden sie an die „Bohnen für Bohnen-Aktion“, für die Straßenkinder Haitis.