Mettmann Das Naturbad in Mettmann öffnet erst im Juni

Erst Nachtfrost, dann Personalmangel — das Naturbad ist mit den Vorbereitungen für die Saison ganz ordentlich im Verzug.

Mettmann: Das Naturbad in Mettmann öffnet erst im Juni
Foto: Dietrich Janicki

Mettmann. Fast im Minutentakt klingelt derzeit das Telefon im Mettmanner Naturbad. Die Frage des Anrufers ist immer die Gleiche: Wann öffnet das Bad? Die Antwort von Abteilungsleiter Frank Fitsch lautet: Wenn allles klappt, Anfang oder Mitte Juni.

„Normalerweise beginnen wir Mitte Februar und sind immer Anfang Mai im Stand-by-Modus. Das bedeutet: Das Schwimmbad ist gereinigt, das Becken befüllt, die Parameter (Grenzwerte) stimmen. Wir können dann je nach Wetterlage öffnen.“ In diesem Jahr habe das nicht geklappt, sagt Fitsch, und zwar aus zwei Gründen. „Im März und im April gab’s teilweise noch Nachtfröste. Dann können wir nicht reinigen, weil uns die Leitungen zufrieren.“

Frank Fitsch, Abteilungsleiter

Als es dann Anfang April losgehen konnte, fehlte genügend Personal. „Wir haben derzeit noch das Hallenbad geöffnet, brauchen also dafür noch Mitarbeiter.“ Früher hatte Fitsch, der seit 38 Jahren im Mettmanner Bäderamt arbeitet, auch schon mal alleine damit begonnen, das Naturbad auf Vordermann zu bringen. „Doch das ist nach den neuen Arbeitsschutzvorschriften nicht nmehr erlaubt. „Es müssen immer zwei Mitarbeiter gleichzeitig arbeiten.“ Die Stadt Mettmann will in Sachen Personal in Kürze nachbessern: „Eine Fachkraft soll eingestellt werden, außerdem suchen wir zwei Hilfskräfte, die in der Saison aushelfen. Sie müssen noch das Leistungsabzeichen in Silber absolvieren.“

In der Hochsaison muss im Naturbad im Zwei-Schicht-Betrieb gearbeitet werden. „Wir öffnen dann um 8 oder 9 Uhr und schließen je nach Wetterlage erst um 19 Uhr“, sagt Fitsch. Zwei Wochen vor den Sommerferien, also am 24. Juni, soll das Hallenbad geschlossen werden. Dann öffnet das Naturbad bereits am frühen Morgen. Bis zur Eröffnungen stehen noch einige Arbeiten an. Derzeit wird das Schwimmbecken von Algen und Kalkrückständen befreit. „Wir müssen akribisch säubern, ansonsten hält das nicht die ganze Saison“, sagt Fitsch. Mit Hochdruck werden Ränder und Beckengrund gereinigt. Der Schlamm wird dann abgesaugt.

„Wir müssen danach Leckagen ausbessern und Risse kleben. Dafür muss es trocken sein. Dann kann das Becken befüllt werden. Erst danach starten die Kontrollen der Wasserqualität und die Wartungsarbeiten an der Computertechnik und an den Klärbecken. Auch diese Arbeiten nehmen Zeit in Anspruch.

Im vergangenen Jahr wurde viel Geld in die neue Umrandung des Kinder- und Nichtschwimmerbeckens investiert. Die Holzpalisaden sind Geschichte, abgeflachte Betonsteine in Naturoptik haben sie abgelöst. „Wir haben in diesem Jahr noch Geld für vier neue Strandkörbe“, sagt Fitsch. Die will er jetzt bestellen und hofft, dass sie zur Saisoneröffnung eintreffen.

Das Naturbad kommt ohne Chemie aus. In einem geschlossenen Kreislauf wird das gebrauchte Wasser über die Überlaufrinnen des Badebeckens in die biologische Aufbereitungsanlage, die Geomatrix, gepumpt. Dort durchfließt das Wasser Kies- und Sandschichten, bevor es als gereinigtes Wasser über Düsen wieder dem Badebecken zugeführt wird. Dadurch wird stets eine optimale Durchströmung des Badebeckens erreicht. Beheizt wird das Bad ausschließlich durch die Sonne.

An warmen Tagen pendelt sich die Wassertemperatur bei 21 Grad ein. Voraussetzung ist eine gleichbleibende Temperatur über 20 Grad. Bei schlechtem Wetter kühlt sich das Wasser stark ab.