Komödie im Kammerspielchen erntet nur wenig Applaus

Irritiert und gelangweilt zeigten sich die Besucher bei „Mr. Punch and Mrs. Judy“.

Komödie im Kammerspielchen erntet nur wenig Applaus
Foto: Dietrich Janicki

Mettmann. Wenn Kasperle-Figuren aktiv werden, dann ist das in den meisten Fällen „Heile Welt“. Auf den Brettern des Mettmanner Kammerspielchens aber waren a die legendären englischen Kasperle-Figuren „Punch and Judy“ zu einem Leben erwacht, das alles andere als lustig war. Die bitterböse Komödie stammt aus der Feder von Debbie Isitt. Es spielten Marcel Gewehr (Punch) und Jeanette Bühren (Judy) ein Paar, das Liebe, Heirat, Hass und Versöhnung und dann noch einmal Eifersucht in einer Geschwindigkeit spielen mussten, dass es den Zuschauern buchstäblich Angst und Bange wurde.

Völlig überdreht agierten die Figuren auf der Bühne, lebten ihre Gefühle aus, sprachen eine nicht druckreife Sprache. Das Stück endete damit, dass Judy ihren Punch einfach erdolchte, weil sie seine schnell wechselnden Launen nicht mehr ertragen konnte.

Die Zuschauer waren zuweilen irritiert bis gelangweilt. „Nur die Musik war gut“, sagte eine Zuschauerin. Nun ja, wirklich gut waren die Schauspieler auch, denn sie agierten sportlich, tanzten und hatten einen endlos wirkenden Text auswendig gelernt. Das Bühnenbild war wenig sensationell rot/weiß, ein Sofa mit Stellwänden. Die Kleidung von Punch and Judy hatte dieselben Farben. Es fiel auf, dass die Strümpfe von Judy genau zum Rot des Sofas passten. Und natürlich zum Glitzer-Anzug von Punch. „Skurril und grotesk“ sei die Geschichte, hieß es in der Ankündigung. Tatsächlich aber wirkte sie wie eine „Yellow-Press“-Erfindung, in der sich Menschen quälen und demütigen. Lustig war das nicht. Wirklich gut waren die pantomimischen Sketche der beiden Schauspieler. Zum einen hörte man dann nur die Musik und zum anderen waren gute Schauspieler am Werk. „Eine bitter-böse Komödie, die wie Eiscreme auf einen kranken Zahn wirkt“ heißt es in der Ankündigung des Theaterstücks. Viele Zuschauer aber mussten stattdessen „Kröten schlucken“. Inszenierung und Bühne lag in den Händen von Ronald F. Stürzebecher. Der Applaus am Ende des Stückes war verhalten. Noch einmal gespielt wird „Mr. Punch and Mrs. Judy“ am 20. Und am 21. Mai, jeweils um 20 Uhr. Im Juni ist in den Kammerspielchen Mettmann erst einmal Pause. Näheres im Netz.

www.theater-klammerspielchen.de