Der Kreis senkt die Müllgebühren
Wegen gestiegener Preise für die Altpapierverwertung müssen die Städte für eine Tonne Restmüll nun rund fünf Prozent weniger bezahlen. In einigen Städten wird die Müllabfuhr aber dennoch teurer.
Kreis Mettmann. Was landet überhaupt noch in der Restmülltonne? Erlaubt sind etwa Windeln, Hygieneartikel, Bratfett, Speisereste, Knochen, Gräten oder Staubsaugerbeutel und Katzenstreu. Restmüll ist der Abfall, der nicht verwertet, sondern beseitigt wird. Beseitigen heißt in unseren Städten „thermisch verwerten“ und zwar in der Müllverbrennungsanlage in Wuppertal. Mehr als 100 000 Tonnen Restmüll fallen in den Städten des Kreises Mettmann pro Jahr an.
Der Kreis Mettmann stellt den Städten die Verbrennung des Mülls - wozu auch der gesammelte Sperrmüll aus den Städten gehört — über die so genannte „Kreismischgebühr“ in Rechnung. Gesteuert wird das über den „Eko-City Abfallwirtschaftsverband“, dem der Kreis vor mehr als zehn Jahren beigetreten ist. Eko-City ist eine Entsorgungsgemeinschaft, in der neben dem Kreis Mettmann auch die Städte Bochum, Herne, Remscheid, Wuppertal sowie die Kreise Ennepe-Ruhr und Recklinghausen Mitglied sind.
Der Verband beseitigt für seine Mitglieder die Abfälle aus Privathaushalten und betreibt die Müllverbrennungsanlagen in Wuppertal. Für das laufende Jahr hat der Verband eine gute Nachricht für seine Mitglieder. Weil die Preise für die Altpapierverwertung stark gestiegen sind, kann der Gebührensatz für Restmüll seit dem 1. Januar um fünf Prozent gesenkt werden. Damit zahlen die Städte für eine entsorgte Tonne Restmüll künftig 141 Euro.
Zum Vergleich: Der Preis hat schon mal bei mehr als 200 Euro gelegen. Beim Altpapapier hat es Zeiten gegeben, in denen der Kreis bis zu 54 Euro pro Tonne draufzahlen musste. In diesem Jahr werden pro Tonne gesammelten Papiers voraussichtlich 110 Euro erlöst. Bei einer jährlich anfallenden Menge von etwa 36 000 Tonnen ergeben sich höhere Erlöse, die an die Städte in Form der gesenkten Kreismischgebühr weiter gegeben werden.
„Wir freuen uns. Damit werden die Städte in unserem Kreis bei der Kalkulation ihrer Abfallgebühren spürbar entlastet und sparen pro Tonne immerhin einen Betrag in Höhe von 7,50 Euro“, sagt Klaus-Dieter Völker, Chef der CDU-Kreistagsfraktion. Der Beitritt zum Verband Eko-City mache es möglich, dass wieder einmal die Gebühren gesenkt werden. Völker weiß aber auch, dass so Städte und Gemeinden „in die Lage versetzt werden, einen Teil der möglicherweise notwendigen Gebührenerhöhungen moderater als zunächst geplant vorzunehmen“. Von einer Senkung der Gebühren spricht er nicht. Bei der Kalkulation ist allerdings zu beachten, dass die neuen Sätze erst ab diesem Jahr gelten.
Die Stadt Mettmann hat in diesem Jahr die Preise für die Restmüll-Tonne angehoben. Eine 40-Liter Restmüll-Tonne kostet 103,68 statt wie bislang 96,48 Euro. Bei der 80-Liter-Tonne steigt der Jahrespreis von 146,28 auf 157,20 Euro. In Erkrath hat man im vergangenen Jahr nicht an der Gebührenschraube gedreht. Zuletzt wurden 2015 die Gebühren im Vergleich zu 2014 sogar leicht gesenkt. In Wülfrath ist man jedenfalls gerade dabei, die Stadt auf die Restmülltonne umzustellen. Die Gebühren sollen denn auch zunächst stabil bleiben.