Der Winterdienst wird teurer

Für 100 000 Euro wird neues Gerät angeschafft. Die Stadt braucht ein eigenes Salzlager.

Mettmann. Die Winter in Mettmann sind in den vergangenen Jahren immer kälter und schneereicher geworden. Das geht aus einer Statistik hervor, die Markus Kampe, der Leiter des städtischen Baubetriebshofs, am kommenden Mittwoch, 2. März um 17 Uhr im Ausschuss für Bauen und wirtschaftliche Betriebe der Politik vorlegen wird.

Während die Mitarbeiter des Baubetriebshofs im Jahr 2007 lediglich auf 13 Wintereinsatztage kamen, ist die Zahl in den folgenden Jahren kontinuierlich gestiegen. Im vergangenen Jahr wurden zwischen Januar und Dezember 77 Einsatztage verzeichnet. Die sibirischen Verhältnisse haben natürlich Folgen. „Bei den seit 2009 strenger werdenden Wintern stößt der Baubetriebshof an seine Grenzen“, sagt Leiter Kampe.

Der lange und anstrengende Winterdienst führte bei seinen Mitarbeiter zu „erheblichen krankheitsbedingten Ausfällen“. Weil der Baubetriebshof nach den starken Schneefällen im vergangenen Dezember weder die personellen noch die technischen Voraussetzungen hatte, um die Schneemassen von den Straßen, Wegen und Bushaltestellen zu räumen, hatte die Stadt Landwirte und Unternehmen verpflichtet. „Das hat auch ganz ausgezeichnet funktioniert“, sagt Reinhold Salewski, Chef der Kämmerei und der wirtschaftlichen Betriebe. Auch künftig sollen die Landwirte und Bauunternehmer mit ihrem Gerät die Stadt unterstützen, wenn der Winter die Stadt fest im Griff hat.

Darüber hinaus hat die Stadt noch bis März Teilzeitkräfte eingestellt, die die Handstreukolonnen des Baubetriebshofs unterstützt haben. „Auch ein Prinzip, das sich bewährt hat und an dem wir festhalten wollen“, sagt Kämmerer Salewski.

Um bei Eis und Schnee auch in Zukunft die Verkehrssicherheit in der Stadt gewährleisten zu können, müssen rund 100 000 Euro in neues Gerät für den Winterdienst investieren werden. Eine Schneefräse, ein Schneeschild, ein Soletank sowie ein neuer Unimog sollen angeschafft werden. Baubetriebshofleiter Kampe: „Eine perfekte und eine komplette technische Ausstattung werden wir dadurch nicht bekommen.“

Außerdem braucht die Stadt ein eigenes Lager für Salz (800 Tonnen) und Splitt (200 Tonnen). Bislang hatte die Stadt ihr Streugut auf dem Kreisbauhof gelagert. Der Kreis hat der Stadt mitgeteilt, dass er sein Lager zur Eigennutzung benötigt.

„Der Winter ist ein kostspieliges Unterfangen“, sagt Kämmerer Salewski angesichts der außerplanmäßigen Ausgaben für den Winterdienst. Doch nicht nur für die Stadt, sondern auch für den Bürger. Denn der muss letztlich die Kosten, die auf die Gebühren für die Straßenreinigung umgelegt werden, bezahlen.

Steigen werden die Kosten außerdem, weil die Verwaltung zusätzlich 74 000 Euro für die Miete eines Streugutlagers, für Salz- und Streugut sowie für die Beseitigung des Splitts nach dem Winter veranschlagt hat, „um für zukünftige Winter rechtzeitig und ausreichend ausgestattet zu sein“, heißt es in der Begründung der Verwaltung.